Rote Karte für Cornflakes

Mittwoch, 27. Januar 2016
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Das Frühstücksverhalten wandelt sich. Genauso wie die Verzehrvorlieben der Verbraucher. Welche Produktkonzepte derzeit bei Müsli und Cerealien gefragt sind.

Das Essverhalten der Verbraucher verändert sich zunehmend. Die traditionellen Mahlzeiten wie Frühstück, Mittagessen und Abendessen lösen sich immer mehr auf. Dagegen gewinnt der Außer-Haus-Verzehr dazu. Folgen eines unstrukturierten Alltags unter Zeitdruck und einem geforderten hohen Grad an Mobilität und Spontanität. Das zeigt die aktuelle Studie „Consumers Choice 2015“ der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) und der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE).

Frühstücksgewohnheiten im Wandel

Interessanterweise tut diese Entwicklung der Beliebtheit von Müsli und Co. als typisches Frühstücksprodukt keinen Abbruch. „Ein Auslassen des Frühstücks ist für uns nicht spürbar. Wir vermuten eher den Trend zum schnellen Frühstück“, sagt Mirja Timm, Senior-Produktmanagerin Müsli bei Kölln. Hier kommen die Getreideprodukte ins Spiel. „Gerade bei Zeitmangel stehen sie hoch im Kurs und bieten einen echten Convenience-Vorteil“, sagt Christoph Strunk, Senior Produktmanager Vitalis bei Dr. Oetker. Wenn aus Zeitmangel das klassische Frühstück nicht zu Hause stattfinden kann, dann wird es am späteren Vormittag im Büro oder unterwegs eingenommen. Dabei punkten Müsli und Co. gleich doppelt: Sie kommen ohne Kühlung aus und lassen sich ohne weiteres in der Schreibtischschublade aufbewahren.

Mit Produktvorteilen punkten

Innerhalb der Frühstücksprodukte-Segmente  gibt es indessen eine starke Bewegung. So stellt die Industrie eine Verlagerung von Cerealien zu Müsli fest. Denn immer mehr Verbraucher zeigen den eher süßen Cerealien auf Cornflakes-Basis die rote Karte. Müsli hingegen passt ideal zum gestiegenen Ernährungsbewusstsein der Gesellschaft und profitiert vom Megatrend Gesundheit. Es besteht mengenmäßig vor allem aus naturbelassenen Getreideflocken, die oft zusätzlich mit getrockneten Früchten verfeinert sind. Das spiegelt sich in den Umsatzzahlen wider: „Im aktuellen rollierenden Jahr ist der Müslimarkt um neun Prozent gewachsen und hat eine Umsatzgröße von 391 Millionen Euro erreicht“, zitiert Christoph Strunk die Daten von Nielsen. Von diesem Trend profitieren vor allem Produkte, die mit wenig Zucker, reichlich Früchten, viel Vollkorn und ohne Aromen daherkommen: wie beispielsweise die Produktlinie „Vitalis weniger süß“ von Dr. Oetker und die Fruchtmüslis von Kölln. Beide Konzepte zeigen den Herstellern zufolge starkes Wachstum. Ein Trend, der noch anhalten dürfte. „Aus unserer Sicht ist der Markt noch nicht gesättigt – das Verbraucherbedürfnis nach gesunden und leckeren Angeboten bietet noch einiges an Potenzial“, sagt Christoph Strunk.

Gegentrend: Genuss

Auf der anderen Seite darf vielen Verbrauchern zufolge beim Müsli trotzdem der Genussfaktor nicht zu kurz kommen. So beobachtet die Industrie innerhalb des Müslimarktes einen zweiten Trend: genussvoller essen. „Während sich eine große Zielgruppe vermehrt für Produkte mit reduziertem Nährwertprofil interessiert, steigt bei einer anderen Zielgruppe der Wunsch nach noch mehr Genuss“, so Christoph Strunk. „Im Müsli-Markt können eben sehr unterschiedliche Trends und Produktkonzepte nebeneinander existieren“, bringt Mirja Timm, Senior-Produktmanagerin Müsli bei Kölln die verschiedenen Verbrauchervorlieben auf den Punkt. Deshalb erfreuen sich auch Produkte großer Beliebtheit, die beispielsweise mit Schokolade oder Knusperstückchen verfeinert sind.

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Tipps

  • Dr. Oetker empfiehlt die Regalplätze von Cerealien zu Müsli umzuverteilen, da Verbraucher aufgrund des Gesundheitstrends verstärkt zu Müsli greifen.  
  • Auffällige Promotions und Aktionen sorgen für Kaufimpulse. Diese tragen dazu bei, den Verbraucher direkt und gezielt am Point of Sale zu erreichen.
  • Bei der wachsenden Vielfalt sollte den führenden Marken eine starke Präsenz im Regal zugesprochen werden. Das erleichtert den Verbrauchern die Orientierung.  
  • Kölln empfiehlt, die Vielfalt im Regal der Traditionellen Cerealien zu belassen, die Zweier- bzw. Dreier-Facings weniger erfolgreicher Sorten jedoch zugunsten fertiger Müsli-Mischungen aufzugeben.

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Nestlé Gluten Free Cornflakes sind  Cerealien mit fünf Vitaminen. Das glutenfreie Produkt trägt das offizielle Siegel des Verbandes der europäischen Zöliakiegesellschaften.

Die Protein-Keks-Müslis enthalten mehr als 40 Prozent Eiweiß bei weniger als 15 Prozent Kohlenhydraten. Zudem haben sie einen Keksanteil von zehn Prozent.

Knusper Schoko-Minze, das Müsli des Jahres 2016, enthält zehn Prozent Schokolade-Minz-Stückchen, die aus dunkler Schokolade und  pfefferminzölhaltiger Füllung bestehen.

Die Knusper Müslis Plus liefern laut Hersteller 30 Prozent mehr Ballaststoffe als herkömmliche Knusper Müslis und sind in den Sorten „Classic“ und „Schokolade“ erhältlich.

Das Kirsch-Banane Müsli mit sechs Prozent Chiasamen-Anteil kommt ohne Zuckerzusatz aus und ist vegan. Das Produkt ist damit laut Hersteller sehr ballaststoffreich.

„Weiße Schokolade-Mandel“ mit weißen Schokoladenstückchen, Mandeln, gerösteten Vollkorn-Haferflocken und Weizenflakes ergänzt die Range Vitalis Roasted.

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