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Das Frühstücksverhalten wandelt sich. Genauso wie die Verzehrvorlieben der Verbraucher. Welche Produktkonzepte derzeit bei Müsli und Cerealien gefragt sind.
Das Essverhalten der Verbraucher verändert sich zunehmend. Die traditionellen Mahlzeiten wie Frühstück, Mittagessen und Abendessen lösen sich immer mehr auf. Dagegen gewinnt der Außer-Haus-Verzehr dazu. Folgen eines unstrukturierten Alltags unter Zeitdruck und einem geforderten hohen Grad an Mobilität und Spontanität. Das zeigt die aktuelle Studie „Consumers Choice 2015“ der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) und der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE).
Frühstücksgewohnheiten im Wandel
Interessanterweise tut diese Entwicklung der Beliebtheit von Müsli und Co. als typisches Frühstücksprodukt keinen Abbruch. „Ein Auslassen des Frühstücks ist für uns nicht spürbar. Wir vermuten eher den Trend zum schnellen Frühstück“, sagt Mirja Timm, Senior-Produktmanagerin Müsli bei Kölln. Hier kommen die Getreideprodukte ins Spiel. „Gerade bei Zeitmangel stehen sie hoch im Kurs und bieten einen echten Convenience-Vorteil“, sagt Christoph Strunk, Senior Produktmanager Vitalis bei Dr. Oetker. Wenn aus Zeitmangel das klassische Frühstück nicht zu Hause stattfinden kann, dann wird es am späteren Vormittag im Büro oder unterwegs eingenommen. Dabei punkten Müsli und Co. gleich doppelt: Sie kommen ohne Kühlung aus und lassen sich ohne weiteres in der Schreibtischschublade aufbewahren.
Mit Produktvorteilen punkten
Innerhalb der Frühstücksprodukte-Segmente gibt es indessen eine starke Bewegung. So stellt die Industrie eine Verlagerung von Cerealien zu Müsli fest. Denn immer mehr Verbraucher zeigen den eher süßen Cerealien auf Cornflakes-Basis die rote Karte. Müsli hingegen passt ideal zum gestiegenen Ernährungsbewusstsein der Gesellschaft und profitiert vom Megatrend Gesundheit. Es besteht mengenmäßig vor allem aus naturbelassenen Getreideflocken, die oft zusätzlich mit getrockneten Früchten verfeinert sind. Das spiegelt sich in den Umsatzzahlen wider: „Im aktuellen rollierenden Jahr ist der Müslimarkt um neun Prozent gewachsen und hat eine Umsatzgröße von 391 Millionen Euro erreicht“, zitiert Christoph Strunk die Daten von Nielsen. Von diesem Trend profitieren vor allem Produkte, die mit wenig Zucker, reichlich Früchten, viel Vollkorn und ohne Aromen daherkommen: wie beispielsweise die Produktlinie „Vitalis weniger süß“ von Dr. Oetker und die Fruchtmüslis von Kölln. Beide Konzepte zeigen den Herstellern zufolge starkes Wachstum. Ein Trend, der noch anhalten dürfte. „Aus unserer Sicht ist der Markt noch nicht gesättigt – das Verbraucherbedürfnis nach gesunden und leckeren Angeboten bietet noch einiges an Potenzial“, sagt Christoph Strunk.
Gegentrend: Genuss
Auf der anderen Seite darf vielen Verbrauchern zufolge beim Müsli trotzdem der Genussfaktor nicht zu kurz kommen. So beobachtet die Industrie innerhalb des Müslimarktes einen zweiten Trend: genussvoller essen. „Während sich eine große Zielgruppe vermehrt für Produkte mit reduziertem Nährwertprofil interessiert, steigt bei einer anderen Zielgruppe der Wunsch nach noch mehr Genuss“, so Christoph Strunk. „Im Müsli-Markt können eben sehr unterschiedliche Trends und Produktkonzepte nebeneinander existieren“, bringt Mirja Timm, Senior-Produktmanagerin Müsli bei Kölln die verschiedenen Verbrauchervorlieben auf den Punkt. Deshalb erfreuen sich auch Produkte großer Beliebtheit, die beispielsweise mit Schokolade oder Knusperstückchen verfeinert sind.