Zehn Wochen Hochgenuss

Donnerstag, 03. März 2016
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Mit dem Spargel beginnt der Frühling auf deutschen Einkaufszetteln. Nach dem Winter freuen sich jetzt viele Verbraucher auf das edle Saisongemüse ­– und seine Begleiter. Das bietet dem Handel die Chance auch andere Sortimente prominent zu platzieren.

Von Anfang April bis 24. Juni dauert die Spargelsaison: Eine kurze, aber abverkaufstarke Zeit, wie die Zahlen des vergangenen Jahres zeigen. So hat 2015 etwa jeder Deutsche im Schnitt 1,08 Kilogramm Spargel gekauft, heißt es bei der Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse. Das ist zwar etwas weniger als im Rekordjahr 2014, was aber hauptsächlich auf die witterungsbedingt niedrigere Spargelmenge und die dadurch höheren Preise zurückgeführt wird. „Der Markt war fast die ganze Saison knapp versorgt, weil es immer wieder Phasen mit niedrigen Temperaturen gab“, erklärt Michael Koch, Marktexperte bei der Agrar-Markt-Informationsgesellschaft (AMI). „Dadurch sind auch die Preise nie so unter Druck geraten wie in den Vorjahren.“ Ein Kilogramm Deutscher Spargel kostete 2015 im Schnitt 6,70 Euro, Importspargel durchschnittlich 5,76 Euro je Kilogramm.

Grünspargel zunehmend gefragt

In Hinblick auf die Sorten ist Grünspargel zunehmend gefragt. Dieser legte laut AMI 2015 mit einem Plus von 17 Prozent bei den privaten Einkäufen deutlich zu und kam auf einen Marktanteil von neun Prozent (weißer Spargel: 87 Prozent, violett: vier Prozent). Dieselbe Entwicklung zeigt sich in den Nachbarländern: „Wir beobachten einen Trend zu Grünspargel, Bio- und geschältem Spargel“, heißt es etwa beim österreichischen Verein Genuss Region Marchfeldspargel g.g.A. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Spargel in Österreich lag 2014 bei 0,6 Kilogramm. In der Schweiz – hier betrug 2014 der Pro-Kopf-Verbrauch 1,4 Kilogramm - entfallen sogar rund 60 Prozent der Anbaufläche auf Grünspargel.

Frische zählt beim Verkauf

Da Saisonalität und Regionalität bei Spargel eine besondere Rolle spielen – mehr als 80 Prozent der verkauften Ware stammt aus Deutschland – kaufen Verbraucher ihn vor allem auf dem Markt oder direkt beim Bauern ein. Der Lebensmitteleinzelhandel kommt hier nach Angaben der AMI nur auf einen Anteil von 43,6 Prozent. Für die Vermarktung im Handel ist es daher wichtig, dass die Ware in vergleichbarer Frische wie beim Direktverkauf angeboten wird – und in einer auffälligen, ansprechenden Atmosphäre präsentiert wird. „Spargel ist ein Premiumgemüse und muss in Szene gesetzt werden“, sagt Nadja Schlitt von Unilever. „Eine große Themenplatzierung mit Plakaten und Rezeptideen verspricht hohen Absatz.“

Cross-Selling nutzen

Mit dieser Inszenierung in Themenwelten lässt sich auch in Begleitsortimenten das Umsatzpotenzial ausschöpfen. Norbert Hofstätter, Key-Account-Manager der VOG Deutschland: „Über einen Zeitraum von etwa zehn Wochen lassen sich typische Spargel-Begleiter jetzt prominent platzieren.“ Wichtig dabei: Die Begleiter sollten möglichst nah beim Spargel angeboten werden, da Kunden so alle Zutaten für ihre Spargelmahlzeit an einem Platz fänden, rät Stefanie Steinkusch, Mitarbeiterin beim Maggi Channel Category Sales Development. Mit einer aktiven Vermarktung, etwa Verkostungen oder Beratung zum Wein, erleichtere man Kunden die Orientierung und wecke die Lust auf neue Zubereitungen. Neben den typischen Begleitprodukten können während der Spargelzeit auch passende Accessoires vermarktet werden. „Zum Saisonbeginn eignen sich als Cross-Selling vor allem Zubereitungsprodukte wie Spargelschäler, Kochtöpfe oder Auflaufformen“, erklärt Franz Lehar, Geschäftsführer der Obst- und Gemüse-Absatz- und Vertriebsgenossenschaft Nordbaden (OGA/OGV). Für die weitere Saison empfiehlt er wechselnde Aktionswochen mit unterschiedlichen Begleitprodukten. „Das weckt die Lust auf Spargel immer wieder neu.“

Tipps für Spargelbegleiter

Kartoffeln und Gemüse: Salzkartoffeln sind der Klassiker zu Spargel. Eine Alternative, und bei Verbrauchern zunehmend gefragt, sind alte, regionale Gemüsearten wie Schwarzwurzel, Steckrübe oder Pastinake. Diese sind zur Spargelzeit noch im Angebot und lassen sich ideal mit diesem kombinieren, so ein Tipp der OGA/OGV.

Saucen und Suppen: Sauce Hollandaise darf nicht fehlen, aber auch feine Buttersaucen, Spargelpasten und Gemüsefonds sind beliebt, heißt es beim Importhaus Wilms. Als Vorspeise oder kleine Mahlzeit greifen viele Verbraucher zu fertigen Spargel-Creme-Suppen.

Schinken: Auch Roh- oder Kochschinken sind traditionelle Spargelbegleiter. Zweitplatzierungen lassen sich hier mit Hilfe der Hersteller leicht bewerkstelligen, rät Bell. Das Unternehmen stellt etwa für Aktionen Kühltresen, Waagen, Aufschnittmaschine sowie geschultes Verkaufspersonal zur Verfügung.

Fisch: Ideal für die leichte Frühlingsküche. Besonders beliebt mit Spargel sind frischer oder geräucherter Lachs, aber auch andere Fische wie Kabeljau. Damit lässt sich auch gleich die Grillsaison eröffnen: Fisch wie Spargel schmecken vom Grill besonders lecker, heißt es bei Deutsche See.

Pfannkuchen: Spargel als leckere Füllung für Pfannkuchen erweitert die klassischen Kombinationen um eine vegetarische Variante, empfiehlt OGA/OGV.

Wein: Auf jeden Fall weiß – zum Beispiel etwas komplexere, tiefgründigere Weine wie Silvaner oder Pinot Grigio zu weißem Spargel. Mit grünem Spargel harmonieren milde, fruchtbetonte Sorten wie Sauvignon blanc, Scheurebe oder Gutedel. Violetter Spargel wird gerne als Salat mit Dressing serviert. Dazu passen sanfte Weißweine wie Rheinhessischer Burgunder, Gutedel oder Grüner Veltliner.

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Tipps

  • Spargel aus Deutschland hat für die Verbraucher eine richtige Saison. Eine großzügige sonnengeschützte Zweitplatzierung mit verschiedenen Spargel-Sortierungen am Eingang – etwa lose Ware aus Körben, vorverpackte Ware in 500-Gramm-Banderolen, geschält und abgepackt, weißer und grüner Spargel – zeigt den Verbrauchern, dass die Saison begonnen hat, so ein Tipp der OGA/OGV.
  • Während der Spargelzeit rücken typische Begleitzutaten für Spargelrezepte, etwa Schinken, besonders ins Blickfeld. Impulsplatzierungen dieser Begleiter, etwa als Zweitplatzierung beim Spargel in der Obst- und Gemüseabteilung, erleichtern Verbrauchern die Orientierung, heißt es bei Bell Deutschland. Sonderartikel, gekühlt wie ungekühlt, bieten für Zweitplatzierungen rund um die Erlebniswelt Spargel die Chance, das Umsatzpotential bestmöglich zu nutzen.
  • Für Shopper ist die Spargelzeit nach dem trüben Winter mit hoher Emotionalität verbunden. Spargel und seine Begleiter sollten daher in einer ansprechenden Atmosphäre angeboten werden, empfiehlt Nestlé. Vor allem großformatige Abbildungen von Gerichten mit Spargel sind hier wichtig, da Verbraucher Inspiration für Abwechslung suchen. Gemeinsam platziert mit passenden Accessoires wie Weißweingläsern oder Spargeltöpfen lassen sich schöne Themenwelten schaffen und Cross-Selling Effekte erzielen.
  • Gerade zum Saisonhöhepunkt ist die richtige Platzierung besonders wichtig, da so Impulskäufe gestärkt werden.Importhaus Wilms empfiehlt vor allem Sonderdisplays in Nähe des frischen Spargels direkt in oder an der Gemüsetheke. Zweitplatzierungen im Blickfeld der Kunden fördern zudem Kombinationskäufe.
  • Das Anbringen von Rezepten sorgt für Aufmerksamkeit und dient oftmals als weiterer Anreiz zur Kaufentscheidung. Unilever empfiehlt außerdem Couponings in Verbindung mit allen Arten von Frischware, um die entsprechende Zutat zu incentivieren, etwa Hackfleisch für einen Auflauf, Steaks, frischer Fisch usw.

 

Info

Ranking: Was essen die Deutschen zu Spargel am liebsten?
1. Sauce Hollandaise
2. Kartoffeln
3. Kochschinken
4. Schnitzel
5. Butter

Quelle: Umfrage von www.deals.com, 2014

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Warenkunde Spargel aus MM 03/2015(389.05 KB)