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Wodka ist die beliebteste Spirituose der Deutschen. Neben dem puren Genuss wird die klare Spirituose gern zum Mixen von Cocktails und Longdrinks verwendet. Welche Chancen und Potenziale das Segment am Point of Sale bietet.
Wodka ist das größte Segment in der bunten Warengruppe der Spirituosen. Dabei gilt Wodka als der Rationalist unter den hochprozentigen Alkoholika. Denn seine Qualität beruft sich nicht auf sensorische Vielfalt und Raffinesse: Wodka soll klar wie feinstes Wasser, möglichst geschmacksneutral und vollkommen frei von ungewollten Reststoffen des Destillierens wie Fuselölen sein, wie man beim Bundesverband der Deutschen Spirituosen-Industrie und –Importeure (BSI) weiß. Wodka steht nach Angaben des BSI/IRI für einen Absatz im Lebensmitteleinzelhandel (ohne Kaufhäuser, Fachhandel und Aldi) von rund 66 Millionen Flaschen und einen Umsatz von 474 Millionen Euro in 2015. Dabei erweist sich das Segment als werthaltig. Dem Umsatzwachstum von drei Prozent steht ein Absatzwachstum von 1,2 Prozent gegenüber. „Die positive Entwicklung ist für einen derart großen Markt bei Weitem nicht selbstverständlich und somit besonders erfreulich“, heißt es bei Borco.
Im Ost-West-Vergleich zeigt sich, dass das Segment Wodka in den neuen Bundesländern dynamischer wächst als in den alten Bundesländern mit vier Prozent im Absatz (0,7 % alte Bundesländer) und fünf Prozent im Umsatz (2,6 % alte Bundesländer). Jedoch steht der Markt in den neuen Bundesländern gerade einmal für rund 10 Millionen verkaufte Flaschen. Hauptabsatzmarkt für die klare Spirituose ist demnach der Westen.
Trend zu Premium-Wodka
Der Trend zur Premiumisierung im Wodka-Segment soll auch in Zukunft anhalten, wie sich führende Markenartikler einig sind. „Große Chancen sehen wir weiterhin im hochpreisigem Segment, sowohl in der Gastronomie, dem Fachhandel wie auch dem LEH“, heißt es bei Borco. Grundpfeiler für den Verkaufserfolg seien das Wissen über die Spirituosen und die Beratungskompetenz am Point of Sale, die von immer mehr Verbrauchern erwartet würden. Für das Unternehmen Pernod Ricard, das die Marke „Absolut Vodka“ im Portfolio hat, ist vor diesem Hintergrund auch eine intensive Kommunikation über die Herkunft und Herstellung des Premium-Wodkas essenziell. Ebenso werden authentische Produkte insbesondere im Premium-Segment von den Verbrauchern vorausgesetzt. „Ein künstlich für den deutschen Markt erschaffener Wodka kann langfristig nicht auf dem Markt überleben“, ist man sich bei Dovgan sicher. Denn Verbraucher mit Migrationshintergrund seien gut vernetzt und würden über Wodkamarken aus ihrem Herkunftsland berichten können. Bei Dovgan setzt man deshalb nur auf Wodka-Marken, die auch im jeweiligen Herkunftsland sehr erfolgreich sind.#
Wodka-Konsumenten sind markentreu
Wie die Markenhersteller berichten, erweisen sich Wodka-Konsumenten darüber hinaus als äußerst markentreu. „Obwohl die Wodkakategorie im Vergleich zu anderen Spirituosenkategorien stark von umfassenden Aktivierungsangeboten abhängig ist, zeigen sich die Konsumenten überaus markentreu, wenn sie einmal für eine Marke gewonnen wurden“, weiß man bei Borco. In der Kommunikation gegenüber dem Konsumenten spielt auch die Vielfältigkeit der Zubereitung der klaren Spirituose eine große Rolle. Das bietet Inspiration und setzt Kaufanreize. So ist Wodka schließlich nicht nur als Shot beliebt. „Wodka wird in erster Linie in Cocktails getrunken. Besonders beliebt sind dabei Longdrinks wie Wodka Energy, Wodka Kirsch oder Wodka Lemon, die mit Abstand am meisten verkauften Longdrinks im deutschsprachigen Raum“, heißt es aus dem Hause Borco. Ebenso im Trend ist der Moscow Mule, eine Mischung aus Spirituose, Limettensaft und Ginger Beer.