TK-Fisch bleibt erste Wahl

Mittwoch, 06. Juli 2016
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Frisch, sicher, gesund und nachhaltig: Verbraucher schätzen die Vorteile von TK-Fisch. Mit neuen Produktlinien setzen die Hersteller aktuell weitere Akzente in Richtung Convenience.

Fisch steht bei immer mehr Verbrauchern auf dem Speisezettel. Nach Schätzungen des Fischinformationszentrums Hamburg (FIZ) wurden im Jahr 2015 pro Kopf etwa 14,3 Kilogramm verzehrt, was einer Zunahme von rund einem Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Wachsende Nachfrage nach Vielfalt

Mehr als jeder zweite Deutsche verzehrt laut einer Studie des Norwegian Seafood Council (NSC) nach eigenen Angaben mindestens einmal wöchentlich Fisch oder Meeresfrüchte, jeder vierte sogar mindestens zweimal pro Woche. Auch wenn klassische Fischsorten wie zum Beispiel Lachs, Kabeljau und Seelachs nach wie vor zu den Favoriten der Verbraucher gehören, verzeichnen die Hersteller eine wachsende Nachfrage nach Vielfalt.

Gesundheitliche Aspekte

Bei den überproportional vertretenen älteren Konsumenten (Generation 50+) überwiegen laut der NSC-Studie als Motiv für den Fischgenuss gesundheitliche Aspekte – 59 Prozent der Befragten dieser Altersgruppe gaben den Wunsch nach gesunder Ernährung als Verzehrgrund an. Die 20- bis 29-Jährigen essen fast genauso häufig Fisch. Allerdings tendiert diese Zielgruppe eher aufgrund der Angebotsvielfalt und der Convenience-Aspekte zum Fischkonsum – und bevorzugt daher vor allem preislich attraktive TK-Produkte oder geräucherte beziehungsweise marinierte Angebote – diese werden häufig auch als Snack verzehrt. Fischmuffel sind dagegen vor allem in der Gruppe der 30- bis 49-Jährigen anzutreffen. Regional betrachtet, dominiert der Norden beim Fischverzehr. Im Süden schlummert somit das größte Wachstumspotenzial für die Warengruppe.

TK mit höchsten Marktanteilen

TK-Fisch gilt hierzulande als Produkt für alle Verbraucherschichten – und verzeichnet nach wie vor die höchsten Marktanteile, nämlich 30 Prozent. Deutlich zugenommen hat in den letzten beiden Jahren allerdings der Anteil von frischem Fisch aus der SB-Kühltruhe. Die aktuellen Entwicklungen beruhen darauf, dass Frischfisch in Selbstbedienung seit 2013 auch bei den Discountern erhältlich und damit eine bessere Verfügbarkeit gegeben ist.

Impulskäufe mit SB

Nach Informationen des FIZ liegt der Anteil des Discounthandels am gesamten TK-Fisch-Verkauf bei 56 Prozent. Bei Frischfisch erhöhte er sich von rund zehn auf aktuell 25 Prozent. „Hauptgrund für den gegenwärtigen Trend sind Sonderplatzierungen im Discount, das heißt die imagegetriebene Ausweitung des gekühlten Angebotes, die neue Impulskäufe generiert“, heißt es bei Iglo. Allerdings führt die neue Strategie im Discount dort offenbar zu Kannibalisierungseffekten: Der Verkauf von SB-Angeboten geht zu Lasten der Umsätze mit TK-Ware. Insgesamt hat der Bereich Frische deutlich an Bedeutung hinzugewonnen.

Herausforderung Frische

Wie schnell sich dieser in Skandinavien oder Großbritannien deutlich stärkere Frischfisch-Konsum jedoch auch hierzulande für Fischprodukte im klassischen LEH fortsetzt, bleibt laut Frosta noch abzuwarten. „Sicher ist, dass insbesondere die hohe Verderblichkeit von Frischfisch das Handling für den Handel erschwert und gleichzeitig zu Unsicherheit beim Verbraucher führt. Das wird sich auch in einem differenzierten Produktangebot widerspiegeln“, so die Einschätzung aus Hamburg. Ohnehin ist aus Sicht von Frosta ein höheres Maß an frischem Geschmack und Lebensmittelsicherzeit als bei TK-Ware im Bereich Chilled Food kaum zu erreichen.

Trendthema Convenience

Der Gesamttrend, so sind sich die großen Anbieter einig, kommt jedenfalls allen Fischkategorien zugute, da die Verbraucher durch die Impulskäufe Neugier auf weitere Varianten entwickeln. Convenience ist dabei weiterhin ein starkes Thema für das TK-Sortiment. Laut Iglo sind Fischstäbchen, Schlemmer-Filets und Backfischvarianten hier die Umsatztreiber.

Innovationen in diesem Bereich beleben das TK-Sortiment laut Deutsche See zudem immer wieder neu und sprechen damit eine zunehmend breitere Käuferschicht an. Mit einem neuen TK-Convenience-Angebot hat sich die Bremerhavener Fischmanufaktur darauf bereits eingestellt.

Kaufkriterium bewusste Ernährung

Auch bei Iglo gibt es Neues. Hier sieht man das Wachstum von TK-Fisch einhergehend mit dem Trend zur bewussten Ernährung und zu schnell verfügbaren Mahlzeiten. Weniger Kalorien oder weniger Salz seien verkaufsrelevante Argumente. Und darauf reagiert Iglo derzeit mit der Einführung einer beliebten Schlemmerfilet-Sorte als „Leicht & Lecker“-Variante im Handel.

Wertschöpfung mit Mehrwerten

Laut Frosta sind es im Bereich TK-Fisch Naturfilets und Meeresfrüchte, die zusammen fast die Hälfte des Umsatzes in der Gesamtkategorie generieren – neben den großen Klassikern wie Fischstäbchen und Schlemmerfilets. Bei Frosta geht man davon aus, dass naturbelassene, qualitativ hochwertige Produkte mit Mehrwert deutliche Zuwächse in der Tiefkühltruhe erreichen können, weil auch Themen wie Nachhaltigkeit und Transparenz in diesem Segment eine herausragende Rolle spielen. Parallel erwartet das Unternehmen aber ebenfalls Wachstum durch Convenience orientierte Angebote und reagiert darauf aktuell mit einer eigenen neuen Produkt-Range „Ofen- und Pfannenfisch“ in gewürzter Panade.

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