Natur sorgt für Mehrwert

Dienstag, 05. Mai 2015
Foto: StockFood

Lactosefreie Joghurts, pflanzliche Alternativen, vor allem aber Naturjoghurt – besonders griechischer Art – sorgen für neue Impulse und mehr Wertschöpfung im Joghurtmarkt.

Er hat sich in den letzten Jahren zu einem echten Renner im Joghurtsortiment entwickelt und verzeichnet bei anhaltend starker Nachfrage auch weiterhin zweistellige Steigerungsraten im Umsatz. Neben dem vollmundigen Geschmack und der besonderen Cremigkeit punkten insbesondere Attribute wie „Natur pur“, also der natürliche Genuss ohne Zusatzstoffe einerseits, sowie die Möglichkeit der Verbraucher, sich ihren Lieblingsjoghurt ganz individuell mit frischen Früchten, Müsli, Honig, Nüssen und Gewürzen zu mixen. Gerade jetzt im Sommer ist dies verstärkt ein Thema, da bei steigenden Temperaturen leichtere Kost bevorzugt wird. Inzwischen haben große nationale wie auch regionale Hersteller ihr Markensortiment durch entsprechende Joghurt-Varianten ergänzt.  Laut Nielsen können bei Naturjoghurt alle Fettstufen von Standard über fettreduziert bis zu fettreichen Sorten zulegen, letztere verzeichnen derzeit aber die größte Nachfrage. Und hier stehen ganz besonders die griechischen Varianten im Verbraucherfokus. Bei den Gebinden geht der Trend zum Großgebinde, also zu 500-g- und 1000-g-Bechern oder Viererpacks (4x150g). Der Hintergrund: Naturjoghurt ist vielseitig in der Küche einsetzbar und wird neben dem normalen Verzehr auch zum Verfeinern von Speisen wie zum Beispiel Desserts, Torten oder Marinaden verwendet.

Fruchtvarianten sind bei griechischem Joghurt Treiber

Bei den Joghurts nach griechischer Art treiben im Übrigen auch die Fruchtvarianten kräftig das Wachstum an und haben mittlerweile schon ein stärkeres Volumen erreicht als die puren Sorten. Zudem punkten hier die höherpreisigen Marken und tragen damit ebenso wie die Natur-Varianten dazu bei, die Wertschöpfung im Joghurt-Regal zu verbessern. Neben der bereits im Handel etablierten Marke Elinas (Hochwald Foods GmbH) will jetzt auch Bauer das Segmentwachstum mit einem Neuprodukt (Seraphos) zusätzlich stützen. Ganz anders dagegen die klassischen industriell hergestellten Fruchtjoghurts: Aufgrund ihres hohen Gehalts an Zucker sowie künstlichen Aromatisierungen leiden diese bei der stetig wachsenden Anzahl ernährungsbewusster Konsumenten seit geraumer Zeit unter einem erheblichen Imageproblem. Dies führt seit Jahren zu rückläufiger und stark discountorientierter Nachfrage sowie durch Preisdumping und hohen Handelsmarkenanteil auch zu sinkender Wertschöpfung. Besonders leiden darunter die Markenprodukte, aber inzwischen schwächeln auch die Handelsmarken.

Vielfalt im Joghurtregal

Dennoch: Fruchtjoghurts bleiben ein bedeutendes Marktsegment, in dem Vielfalt und Abwechslung gefragt sind. Daher hat sich der saisonale Wechsel zwischen gehaltvolleren Wintersorten und besonders frischen und fruchtigen Sommervarianten bewährt. Aktuell setzen die Hersteller mit neuen Saisonprodukten im Kühlregal entsprechende Impulse. Zott setzt bei seinem Sahnejoghurt auf Sommersorten wie Rhabarber-Vanille und auf ein neues Limited-Konzept mit vier Kuchensorten, das ab Juni in den Regalen verfügbar sein wird. Und bei Bauer präsentiert sich der Klassiker „Der große Bauer“ jahreszeitengerecht in der Variante Holunder-Limette. Das Wachstumssegment Joghurtdrinks erhält außerdem Unterstützung durch die frischen Joghurt-Drinks von Bauer in den  sommerlichen Sorten Ananas-Kokoswasser und Apfel-Holunder. Auf Exotisches wie Kokos-Ananas sowie die regionale Holunderblüte setzt auch Schwarzwaldmilch bei seinem Lac fructosefreiem Joghurt – und bedient damit die erfolgreiche Nische  lactose- bzw. fructosefreier Produkte im Mopro-Regal, die ebenfalls für eine bessere Wertschöpfung sorgt. Steigendes Verbraucherinteresse angesichts einer wachsenden Zahl von Vegetariern und Veganern verzeichnet der Handel ebenso bei rein pflanzlichen Joghurt-Alternativen. Hier soll die milde Soja-Joghurtalternative von Alpro (Alpro Cremoso), forciert durch gezielte POS-Maßnahmen wie Verkostungen und Couponing, derzeit laut Nielsen ein starkes Wachstum verzeichnen.

 

News

Foto: Stefanie Brückner

Vom 24. bis 25. April findet das 125. Markant Handelsforum statt. Zu erwarten sind neben zeitaktuellen Vorträgen und Innovationen für den POS auch ein praxisnaher Austausch.

Foto: Ben Pakalski

Tegut hat das Jahr 2023 mit einem Nettoumsatz von 1,28 Milliarden Euro abgeschlossen und damit das Ergebnis des Vorjahres um 2,44 Prozent übertroffen.

stock.adobe.com/Seventyfour

Nach einem Einbruch zu Jahresbeginn stabilisiert sich die Konsumstimmung in Deutschland jetzt wieder.

stock.adobe.com/Racle Fotodesign

In Österreich können biologische Lebensmittel trotz allgemeiner Teuerungen auf treue Verbraucher zählen.

Regal-Check

  • Sommerlaune im Regal hilft, die Abverkäufe zu steigern. Neue Saisonprodukte bei Fruchtjoghurt setzen auf Exotik und Regionalität.
  • Rücken Sie Trendprodukte in den Fokus, auch in der Werbung. Derzeit ist vor allem Naturjoghurt in allen Fettstufen und verschiedenen Gebinden gefragt. Lactose-/fructosefreie Varianten und vegane Joghurtalternativen erleben ebenfalls steigende Nachfrage.
  • Bei Natur- und Fruchtjoghurts genießen insbesondere griechische Varianten starke Aufmerksamkeit. Hier kommt es häufig zu Out-of-stock-Situationen. Sorgen Sie für ausreichende Bevorratung, unterziehen Sie das Regal einer häufigen Bestandskontrolle, um Regallücken zu vermeiden.
  • Das Joghurtregal muss Frische signalisieren. Ein sauberes, aufgeräumtes Regal- und Warenbild trägt dazu bei.
  • Kontrollieren Sie regelmäßig die Haltbarkeitsdaten. Rechtzeitig vor Erreichen des MHD sollten die Preise reduziert werden, um den Abverkauf zu beschleunigen.

Mehr zum Artikel

BMI

Die Bayerische Milchindustrie führt derzeit mit dem Paladin Greek Style Joghurt im 1-Kilogramm-Gebinde einen neuen cremig gerührten Sahnejoghurt mit 10 Prozent Fett im Handel ein.

Der neue fettarme Fruchtjoghurt Jovia der Landmolkerei Herzgut enthält im Vergleich zu herkömmlichen Fruchtjoghurts 44 Prozent weniger Zucker und 26 Prozent weniger Kalorien.

Zott will mit der Range Zottakis die starke Nachfrage nach Joghurt griechischer Art bedienen. Vier Sorten stehen zur Auswahl: Erdbeer (Bild), Orange-Mango, Pfirsich-Maracuja und Rote Grütze.

Die Privatmolkerei Bauer führt eine neue Linie für Naturjogurt nach griechischer Art ein: Seraphos im 4x100-Gramm-Multipack.

Elinas, Joghurt nach griechischer Art, präsentiert seine Jahresedition 2015: Die neue Sorte Kirsch ist jetzt im Kühlregal.

Den "LAC fructosefreien Joghurt" gibt es jetzt in den Sommersorten Kokos-Ananas und Holunderblüte im 150-Gramm-Becher.

Alpro Cremoso ist eine rein pflanzliche cremige Joghurtalternative in den beiden Dessert-Variationen Apfelstrudel und Zitronenkuchen (im Bild).

Die Molkerei Ehrmann bietet jetzt löffellosen Genuss für unterwegs: Den Klassiker unter den Fruchtjoghurts gibt es jetzt auch im Quetschbeutel zum Mitnehmen.