Feinkostsalate: Exotische Impulse

Donnerstag, 03. September 2015
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Das Segment der gekühlten Feinkostsalate steht für Wachstumspotenziale. Wie Verbraucher Feinkostsalate einkaufen und auf welche Konzepte die Hersteller setzen, um am Point of Sale für Impulse zu sorgen.

Kartoffel- und Fleischsalate gehören zu den Klassikern im Segment der gekühlten Feinkostsalate. „Diese beiden Sorten bilden die großen Volumen und sind für den Verkauf ähnlich wichtig“, sagt Alexander Schmolling, Marketingleiter bei Popp Feinkost und Grossmann Feinkost. Vor allem die Klassiker werden geplant gekauft, so die Erfahrung der Hersteller und sind damit für den Handel unverzichtbar im Kühlregal. Insgesamt bescheinigt die Marktforschung dem Segment gekühlte Feinkostsalate noch weiteres Potenzial in Richtung Wachstum. Das zeigt auch das Einkaufsverhalten der Verbraucher. Eine Studie von Mafowerk zeigt, dass drei von vier Kunden mindestens einmal pro Woche Feinkostsalate essen – fast jeder zweite sogar mehrmals in der Woche. Essenziell für den Verkaufserfolg: Nur jeder vierte Feinkostsalate-Käufer ist laut Studie markentreu – 75 Prozent wechseln die Marken ab. Marken- und Sortenvielfalt sind also im Kühlregal gefragt.

Exotische Sorten und Veggie schaffen Impulse

Die Hersteller setzen hier mit vielfältigen Konzepten an, um immer wieder die Aufmerksamkeit auf das Segment zu lenken. Schließlich kaufen laut Studie fast 70 Prozent der Befragten Feinkostsalate spontan. Viele Hersteller setzen derzeit auf leichte und exotische Produkte auf der Basis von Humus, Bulgur oder Couscous, die ohne Salatdressing mit Mayonnaise auskommen. „Feinkostsalate ohne Mayonnaise sind im Kommen“, heißt es bei Homann. Der Markenartikler stellt fest, dass die Konsumenten auch bei Feinkostsalaten zunehmend auf eine ausgewogene Ernährung Wert legen, ohne auf den Genuss verzichten zu wollen. Auch der allgemeine Veggie-Trend hat die gekühlten Feinkostsalate erreicht. So bietet Grossmann einen vegetarischen Fleischsalat mit vegetarischer Schinkenwurst an. Auch von Homann wird es ab Dezember eine vegetarische Range der drei Feinkostsalat-Klassiker Geflügelsalat, Budapester Salat und Fleischsalat geben. Ebenso für Impulse sorgen Neuinterpretationen von Klassikern. So hat Kühlmann den Kartoffelsalat zum Trend-Thema Grillen als BBQ-Variante mit Kartoffel-Wedges neu aufgelegt. Aber auch saisonale Rezepturen, wie der winterliche Kartoffelsalat mit Linsen & Speck von Homann sollen für Kaufanreize sorgen. Bei den Verpackungskonzepten stehen insbesondere Konzepte mit wiederverschließbarer Verpackung und Gabel für den Zwischendurch- und Außer-Haus-Verzehr sowie Verpackungsgrößen für Single-Haushalte, die zwischen 175 und 250 Gramm liegen, im Fokus der Hersteller.

Feinkostsalate richtig platzieren

Die POS-Promotion und die Platzierung im Markt kommt aufgrund der hohen Impulskaufrate bei Feinkostsalaten eine besondere Bedeutung bei der Vermarktung der Produkte zu. Darauf weisen auch die Marktforscher von Mafowerk in ihrer Feinkostsalate-Studie hin. „Der Unterschied zwischen Promotion- und Regalpreis darf allerdings nicht zu groß sein, um die spätere Akzeptanz der Produkte zu gewährleisten“, sagt Alexander Schmolling, Marketingleiter bei Popp Feinkost und Grossmann Feinkost. Um die Impulskaufrate für das To-go-Geschäft zu erhöhen, empfiehlt er eine Platzierung von Feinkostsalaten, insbesondere der Trendprodukte, in den Stolper- und Conveniencetruhen in der Obst- und Gemüseabteilung. Für das Regal empfehlen die Hersteller eine Blockplatzierung nach Marken, da dies dem Verbraucher die größte Orientierung beim Einkauf gibt. Zudem sollte das Segment im Hauptkundenlauf des Marktes gut zu finden sein. Vermeiden Sie zudem Out-of-Stocks bei den frequenzstarken Klassikern wie Kartoffel- und Fleischsalat. Dies wäre nur verschenkter Umsatz.   

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Interview

Christopher Dickhut ist Produktmanager beim Feinkosthersteller Heinrich Kühlmann. Das Unternehmen ist Mitglied im Feinkostverband Kulinaria.

Welche Trends bestimmen derzeit den Markt für Feinkostsalate?
Hier sind sicherlich orientalische Rezepturen zu nennen. Es werden verstärkt Rezepturen mit Bulgur oder Couscous in vielen Variationen angeboten und nachgefragt – zum Beispiel als würziger Salat mit Kichererbsen, Karotten und Zucchini oder mit Rosinen und Cranberries. Auch Hummus in neuen Geschmacksrichtungen erlebt eine verstärkte Nachfrage. Darüber hinaus werden Klassiker und gelernte Rezepturen neu interpretiert. Außerdem wäre in diesem Zusammenhang das Thema Convenience zu nennen. Produkte mit verzehrfertigen Teilkomponenten für ein unkompliziertes Handling, aber vollen Genuss.

Was sind die beliebtesten Feinkostsalate der Deutschen?
An der Spitze der Artikelrangliste rangieren noch immer die Klassiker wie Fleischsalate, Gemüse- oder Kartoffelsalat.

Gibt es dabei regionale Vorlieben?
Im Bereich der Feinkostsalate sind teilweise deutliche regionale Unterschiede in den Geschmäckern festzustellen. Am offensichtlichsten ist dies am Beispiel des Kartoffelsalates festzumachen. Im Süden dominieren Rezepturen mit Essig und Öl, während in Norddeutschland ein Kartoffelsalat mit Mayonnaise angemacht sein sollte, um den Geschmacksnerv der Verbraucher zu treffen.

Welche Verpackungskonzepte fragen die Verbraucher nach?
Als ein aktueller Trend ist sicherlich das Thema Transparenz auszumachen. Klarsichtige Verpackungen mit großflächiger Sicht auf das Produkt transportieren Frische und wirken vertrauensbildend.

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Mit den Feinkostsalaten „To Go“ wendet sich Weight Watchers an die Zielgruppe der Außer-Haus-Esser. Den Salat gibt es in drei Sorten im wiederverschließbaren 250-Gramm-Becher mit Gabel.

Den Thunfisch-Salat „Cous Cous“ mit Gemüse gibt es in der laut Hersteller verzehrfertigen 160-Gramm-Packung. Ohne Konservierungsstoffe.

Mit den Eiersalat-Minis will der Hersteller Single-Haushalte ansprechen. Den Brotaufstrich gibt es in der 3x40-Gramm-Packung. Auch in den Sorten Fleischsalat und Alaska-Seelachs.

Den Klassiker Budapester Salat von Nadler gibt es auch im 150-Gramm-Format. Damit will der Hersteller die Nachfrage nach kleinen Verpackungseinheiten für Single-Haushalte bedienen.

Die BBQ-Salads orientieren sich bei den Rezepturen am Grill-Trend. In den Sorten Krautsalat „Coleslaw“, Kartoffelsalat Steakhouse und Nudelsalat „South Carolina“ erhältlich.

Der Kartoffelsalat mit Linsen & Speck in Essig & Öl schmeckt laut Hersteller fein würzig und ist speziell für die kalte Jahreszeit entwickelt.

Mit dem Veggie Fleischsalat setzt Grossmann auf das Thema „fleischfrei“. Der Salat enthält laut Hersteller vegetarische Schinkenwurst mit eingelegten Gurken in Salatmayonnaise.

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