Fotolia (Andrey_Arkusha)
Bargeld ist die beliebteste Art, im LEH zu bezahlen. In diesem Kontext können Geldautomaten in Marktnähe den Händlern höhere Umsätze bescheren.
Ob auf dem Wochenmarkt, im Supermarkt oder an der Tankstelle: Bargeld ist mit einem Umsatzanteil von 51 Prozent laut EHI Retail Institut unverändert die beliebteste Art, im Einzelhandel zu bezahlen – und wird zudem von einem hohen Anteil jüngerer Kunden auch ausdrücklich gewünscht. Und obwohl bargeldlose Bezahlverfahren weiter zunehmen, befürwortet auch der Einzelhandel das Zahlen mit Bargeld.
Mehr Umsatz und Frequenz
Eine aktuelle repräsentative Studie des Marktforschungsinstituts YouGov im Auftrag des hierzulande größten Geldautomaten-Anbieters, Cardtronics Deutschland, zeigt: Verbraucher schreiben dem Bargeld gegenüber anderen Zahlungsmitteln eine Reihe von bedeutenden Vorteilen zu, unter anderem Schnelligkeit und Sicherheit. Zwar kämen elektronische Zahlverfahren wie ec-Karten und Kreditkarten auf deutlich höhere Durchschnittswerte, sie würden jedoch auch deutlich weniger verwendet, so ein Ergebnis der Studie.
Der Einzelhandel profitiert deutlich von dieser hohen Bargeld-Affinität seiner Kunden, jedenfalls dann, wenn in der Nachbarschaft Geldautomaten vorhanden sind, an denen sich die Kunden jederzeit mit frischem Geld versorgen können. Je nach Einkaufsumfeld können die durchschnittlichen Bargeldausgaben um bis zu 30 Prozent höher sein, wenn die Verbraucher kurz zuvor einen Geldautomaten in der Nähe besucht haben. Für jeden vierten Deutschen ist überdies die Bequemlichkeit, gleichzeitig Geld zu beziehen und verschiedene Einkäufe zu erledigen, ein entscheidender Faktor dafür, wo sie einkaufen. Nahegelegene Bargeldautomaten ermöglichen den Einzelhandelsstandorten neben der Aussicht auf höhere Bargeldumsätze also auch höhere Kundenfrequenz und stärken die Kundenloyalität. Denn im Umkehrschluss heißt das auch, dass viele Kunden woanders einkaufen würden, wenn sie nicht mehr gleichzeitig vor Ort Geld abheben können.
Immer mehr Bankfilialen schliessen
So gesehen, spielen Banken und Sparkassen durch ihre Filialen und Geldautomaten eine wichtige Rolle bei der Unterstützung der regionalen Wirtschaft. Doch im Zuge von immer mehr Bankfilialschließungen und der Verringerung von Automaten-Standorten nimmt auch die Zugangsmöglichkeit der Verbraucher zu Bankautomaten deutlich ab. Zwar übernehmen inzwischen auch immer mehr große LEH-Filialisten im Rahmen neuer cashback-Dienste die Versorgung ihrer Kunden mit Bargeld. Dazu gehören auch MARKANT-Mitgliedsunternehmen wie dm und Real, die den Kunden ermöglichen, neben Wurst, Milch und Eiern an der Kasse auch frisches Bargeld mitzunehmen. Mit dem Mindestumsatz von 20 Euro verbinden die Unternehmen vermutlich auch die Hoffnung, dass der eine oder andere Kunde mehr Artikel aufs Band legt, als er eigentlich geplant hatte. Doch, so zeigt eine aktuelle Forsa-Meinungsumfrage: Bislang gibt es eine deutlich geringere Akzeptanz für diesen Bankservice. Nur fünf Prozent der Kunden lassen sich beim Einkauf regelmäßig Bargeld per ec-Karte ausbezahlen. Ganz anders sehen die Umfrageergebnisse bei Geldautomaten aus: Nur fünf Prozent gaben an, noch nie Geld an einer Maschine gezogen zu haben.