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Auch bei Speiseölen wird der Konsument immer wählerischer und sein Interesse an hochwertigen Spezialitäten wächst. Der Handel stärkt damit seine Kompetenz und Wertschöpfung.
Ob aus Raps, Oliven oder Kürbiskernen – Speiseöle verfeinern als Aromaträger Gemüse, Fleisch, Fisch und mehr. Zugleich sind Verbraucher heute durch Social Media oder TV-Kochshows informierter und greifen nicht mehr wahllos zum erstbesten Speiseöl im Markt. Sie fahnden gezielt nach neuen Produkten, die als hochwertig wie auch gesund gelten und mit bestimmten Speisen harmonieren. Für die gesundheitsbewussten Verbraucher zählt daher der hohe Anteil an Omega-3-Fetten, für die Genussorientierten das Geschmackserlebnis. Mittlerweile führen viele Haushalte nach Herstellerangaben eine ganze Range an Speiseölen, darunter auch immer mehr Spezialitäten, die ergänzend und nicht alternativ verwendet werden. Laut Importhaus Wilms kauft bereits mehr als jeder dritte Konsument gezielt und hochwertig ein. Dabei grenzen sich die neuen Spezialitäten deutlich vom klassischen Sortiment ab – nicht nur durch die Qualität und einen höheren Preis, sondern auch optisch. So werden etwa Schmuckdosen, besondere Lichtschutzflaschen und neue Verpackungsgrössen wie etwa das 250-Milliliter-Gebinde zum Eyecatcher im Regal.
Eyecatcher im Regal
Verbraucher gehen heute sehr viel differenzierter mit der Verwendung von Speiseölen um und greifen je nach Anlass und Rezeptur zu unterschiedlichen Ölen, heisst es bei Feinkost Dittmann. Nachhaltigkeit ist für eine wachsende Verbraucherschicht ebenso ein wichtiges Kaufkriterium. CO²-neutrale Produktion und Bio-Zertifizierung sind daher auch beim Premium-Öl gewünschte Attribute. Die Präsenz solcher Markenöle im Regal spricht für eine hohe Kompetenz gut sortierter Vollsortimenter und sorgt für neue Impulse im Absatz sowie eine höhere Wertschöpfung.
Top-Position für Olivenöl
Die Mehrheit der Verbraucher kauft nach wie vor preisbewusst und greift auch gern zur Handelsmarke. In der Konsumstatistik steht Sonnenblumenöl aufgrund des Preises und des vielfältigen Anwendungsspektrums laut Nielsen ganz oben, gefolgt von Rapsöl, das sich als geschmacksneutrales und hoch erhitzbares Öl multifunktional in der Küche einsetzen lässt, sowie an dritter Stelle Olivenöl. Im Umsatzranking besetzt Olivenöl die Top-Position aufgrund seiner höheren Qualität, aber auch der hohen Produktionskosten und zum Teil begrenzter Verfügbarkeit. Dabei stehen der Trend zur gesunden Ernährung und der Genuss im Vordergrund. Gerade hier sieht man bei Wilms noch Aufklärungsbedarf für «Otto Normalverbraucher»: Eine Auslobung der Olivenöl-Varianten nach Geschmacksintensität von mild bis kräftig und dem jeweils besten Verwendungszweck könnte am Regal für eine bessere Orientierung sorgen und die Abverkäufe steigern. Geschmack ist neben dem Preis und der Verwendung eben ein vorrangiges Kaufargument.