Müller: Konzept für gute Ökobilanz

Donnerstag, 02. April 2015
Foto: Unternehmen

Die Müller Unternehmensgruppe hat Anfang Februar europaweit einheitlich kostenpflichtige Einwegtragetaschen in Filialen eingeführt, um die Umweltbelastung zu reduzieren. Die fünf Einweg-Tragetaschen kosten je nach Größe seitdem zwischen 5 und 15 Cent. Eine neu im Sortiment aufgenommene Baumwolltragetasche wird für 2,50 Euro verkauft und die zwei Mehrwegtragetaschen werden je nach Größe zwischen 75 Cent und 1,50 Euro an Kunden weiter gereicht. Das bestehende Taschenkonzept wurde bewusst in den letzten Monaten auf eine bessere Umweltverträglichkeit hin geprüft, da das Thema Nachhaltigkeit ein erklärtes Unternehmensziel des Handelskonzerns Müller ist. Europaweit weisen seit der Einführung großformatige Plakate im Kassenbereich auf diese Umstellung hin.
Der Handelskonzern verzeichnet  einen Monat nach der Einführung kostenpflichtiger Einwegtragetaschen eine außerordentlich positive Kunden-Resonanz.

Nachfrage von Einweg-Tragetaschen  zurückgegangen

Seit der Einführung kostenpflichtiger Tragetaschen ist die Nachfrage bei Müller europaweit gesamt um über 80 Prozent gesunken. Dieses wertet der Handelskonzern als Beleg dafür, dass Kunden den Umweltschutz-Gedanken mittragen. In Deutschland erwerben seitdem nur noch rund 14 Prozent, in Österreich 20 Prozent, in der Schweiz 19 Prozent und in Slowenien, Spanien und Kroatien jeweils rund 30 Prozent der Kunden eine kostenpflichtige Einweg-Tragetasche. Die Unternehmensgruppe entspricht damit bereits auch frühzeitig dem Wunsch der Europäischen Union mit ihren 28 Mitgliedsstaaten, die Ende letzten Jahres beschlossen hatte, den Plastiktütenverbrauch deutlich zu begrenzen. Europaweit soll der Jahresverbrauch leichter Plastiktüten bis 2019 um mehr als die Hälfte zurückgehen, von derzeit 200 auf 90 Tüten pro Kopf. Im Jahr 2025 sollen es dann nur noch 40 Stück sein.

Nachhaltige Baumwolltragetaschen bei  Kunden sehr  beliebt

Zu dem umweltfreundlichen Tragetaschenkonzept von Müller gehört es, dass die sogenannte  leichte Knistertüte aus dem Sortiment genommen wurde.  Dafür wurde im Gegenzug eine Fairtrade-Baumwolltasche ins Programm aufgenommen. Diese neue Baumwolltragetasche, die Müller in Deutschland, Österreich und der deutschsprachigen Schweiz anbietet, wurde von Kunden auf Anhieb überproportional nachgefragt.
Die Baumwolltragetasche wird von der Firma „Les Mouettes Vertes“ in einer indischen Firma produziert, die großen Wert darauf legt, dass die Mitarbeiter unter guten Bedingungen arbeiten können. Kinderarbeit ist hier selbstverständlich auch ausgeschlossen, was durch das SA-8000-Siegel sichergestellt ist. Alles hat Müller sich zuvor zertifizieren lassen. Das GOTS-Siegel (Global Organic Textile Standard )definiert umwelttechnische Anforderungen entlang der gesamten textilen Produktionskette und gleichzeitig die einzuhaltenden Sozialkriterien. Auf der Tasche ist zusätzlich ein QR-Code abgebildet. Kunden, die ein Smartphone mit vorinstallierter Software besitzen, führt dieser zum Film, der den Entstehungsprozess der Tasche sowie die Produktion der Müller-eigenen Bio-Baumwolltragetasche zeigt. Somit vermittelt das Unternehmen echte Transparenz und belegt, dass es diesen Einsatz ernst meint.

Einwegtüten tragen das „Blauer Engel“–Umweltsiegel

Ebenso werden nur noch Einwegtüten mit einem „Blauer Engel“–Umweltsiegel an Kunden weiter gegeben. Diese Einwegtüte besteht zu über 80 Prozent aus Recycling-Kunststoff.
Für die Herstellung dieser Tragetaschen werden auch Verpackungsfolien bei Müller im Logistikalger in Ulm gesammelt und einer Firma zur Wiederverwertung weitergeleitet. Aus diesen Folien werden dann wieder Tragetaschen hergestellt.

Papiertragetaschen  aus dem Sortiment genommen

Die Papiertragetasche hingegen wurde bei Müller aus dem Sortiment genommen. Zwar ist diese leichter vom Verbraucher zu entsorgen allerdings belastet diese die Umwelt bei der Herstellung mehr als die Produktion einer Plastiktüte. Sie verbraucht mehr Wasser, mehr Rohstoffe, und sie erzeugt mehr Kohlendioxid. Man müsste eine Papiertüte dreimal so oft verwenden wie eine aus Plastik, um diesen Nachteil auszugleichen.

Müller-Mehrwegtragetaschen weiterhin erfolgreich

Die bereits vor Jahren erfolgreich eingeführte Müller-Mehrwegtragetasche ergänzt weiterhin das Angebot und besteht zu 100 Prozent aus Recyclingmaterial.
So ist eine Mehrwegtragetasche aus Polypropylen bereits nach drei Nutzungen umweltfreundlicher als eine Einwegtüte aus Polyethylen.
Aufgrund der wechselnden Motive auf den Tragetaschen konnte Müller im vergangenen Jahr den Abverkauf dieser Taschen steigern und bietet deshalb alle drei Monate neue Motive an.

 

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