Schweiz-Österreich-Special

Samstag, 05. Dezember 2015
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Servus heißt es in Österreich, Grüezi in der Schweiz: willkommen in der Alpenregion. Die beiden Urlaubsländer stehen für Natürlichkeit und Ursprünglichkeit, aber auch für hohe Qualität und Premium-Charakter. Wie Sie das Potenzial am besten nutzen.

In der heutigen globalisierten Welt mit ihren unzähligen Angeboten sehnen sich viele Verbraucher hierzulande nach Überschaubarkeit und Orientierung. Davon profitieren zum Beispiel Länder wie Österreich und die Schweiz. Beide sind sie beliebte und viel besuchte Urlaubsziele, wo die Welt noch „in Ordnung“ scheint, sie stehen für Natürlichkeit und Authentizität – und zugleich für Vertrauen in eine hohe Qualität der hier hergestellten landwirtschaftlichen Erzeugnisse und Produkte. „Die Herkunft aus Österreich bedeutet für viele Verbraucher in Deutschland ein Qualitätsversprechen“, sagt etwa Margret Zeiler, Exportmanagerin Deutschland der österreichischen Marketingorganisation AMA. Und: Laut der Studie „Swissness Worldwide 2013“ der Universität St. Gallen attestieren deutsche Verbraucher Schweizer Produkten höchste Qualität, die auch ihren Preis haben dürfen. Vollsortimenter sollten also die Chancen wahrnehmen und die Potenziale eines alpenländischen Sortiments noch stärker nutzen. Produkte aus der Schweiz und aus Österreich bieten dabei vielfältige Differenzierungsmöglichkeiten und ermöglichen zudem eine Aufwertung des Premium-Sortiments.

Alpenregion steht für Qualität und Genuss

Umfragen zufolge assoziieren die deutschen Verbraucher mit den Alpenregionen Natürlichkeit und Reinheit ebenso Qualität und Genuss. Mit dem Rückgriff auf traditionelle Rezepturen, aber auch mit Innovationen suchen die Hersteller solche Anforderungen zu erfüllen und setzen dabei nach eigener Auskunft auf hochwertige Zutaten sowie moderne Herstellungsverfahren. Die kontrollierte Herkunft und Nachhaltigkeit der Produkte stellt ein weiteres Plus dar.
Das Thema Natürlichkeit nehmen die Produzenten aus den Alpenländern auf vielfache Weise auf und wecken damit Emotionen. Bei Getränken wird etwa das natürliche Gebirgsquellwasser als Zutat herausgestellt oder die besonders schonende Zubereitung eines Teegetränks unter Verzicht auf Zucker und Süßstoff. Bei Käse und Molkereiprodukten verweisen Produzenten auf frische Alpenmilch oder Heumilch sowie Kräuter und stellen so die Verbindung zur Natur her. Auch bei Schokoladewaren wird die Zutat Alpenmilch gern hervorgehoben, moderne Verpackungsdesigns mit Sichtfenster sorgen zudem für hochwertige Optik und Vertrauen. Solche Aspekte unterstützen einen Premium-Anspruch und können in der Werbung oder auf Handzetteln leicht kommuniziert werden.

Vorteile klar herausstellen

Bei Käse oder Fleisch und Wurst an der Bedientheke sollten entsprechend Herkunft und Transparenz herausgestellt werden, empfehlen die Vermarktungsorganisationen. Das kann zum Beispiel durch eine klare Beschilderung erfolgen. Viele Produkte sind zudem mit „Geschichten“ verbunden und wecken so Emotionen beim Verbraucher – ein zunehmend wichtiger Aspekt bei der Kaufentscheidung. Wer dem Kunden zum Beispiel erzählen kann, dass die Kräuterzusammensetzung auf einem Heumilchkäse deshalb gewählt wurde, um an die Tradition des jährlichen Alpabtriebs zu erinnern, und dass der Kräutermantel genau die Pflanzen aufnimmt, mit denen die Kühe zu diesem Anlass geschmückt werden, der kann sicher sein, dass der Verbraucher diesen Käse besonders schätzt. Besonders bekannte und beliebte Käsesorten, so empfehlen Käseexperten von Switzerland Cheese Marketing, sollten aufmerksamkeitsstark in der Mitte der Käsetheke platziert werden. Als innovatives Thekentool wurde hierzu auf der Anuga in Köln ein Thekenteller vorgestellt für die Präsentation des Appenzellers, der laut Nielsen die in Deutschland meistverkauften Schweizer Käsespezialität ist.

Schweizer Kreuz als Blickfang

Grundsätzlich ist es wichtig, die Herkunft aus den Alpenländern deutlich zu machen und hervorzuheben. Bei der Winterpromotion des österreichischen Waffelspezialisten Manner funktioniert dies zum Beispiel über die Assoziationskette Skisprung – Alpen – rosa Wintertraum –, die mittlerweile durch vielfältige PR-Maßnahmen beim Verbraucher „gesetzt“ ist. Auch die Farben Rot und Weiß für Österreich oder das Schweizer Kreuz bieten entsprechende Akzente. Auf Produktverpackungen dienen zudem typische Motive, die Natürlichkeit, Ursprünglichkeit und Tradition in den Fokus stellen, als Orientierung für den Verbraucher. Proviande, die Branchenorganisation der Schweizer Fleischwirtschaft, geht noch einen Schritt weiter und inszeniert Schweizer Lebensart als Lifestyle-Event: Für einen Zeitraum von drei Wochen eröffnete sie in Stuttgart die Swiss Apéro Pop-up-Bar, in der das neue Exportprodukt Swiss Apéro vorgestellt wurde. „Damit sprechen wir eine kaufkräftige Zielgruppe an, die großen Wert auf Genuss legt“, so Daniela Haller, Leiterin Markenkommunikation International von Proviande. Weitere Events sind geplant.

Premium-Anspruch

Egal, ob aus Österreich oder aus der Schweiz: Produkte aus den beiden Alpenländern bieten mit ihrem Premium-Anspruch dem Handel hohen Mehrwert. Deshalb ist es wichtig, sie besonders herauszustellen und sichtbar zu machen. Mit Verkostungen lassen sich etwa Schokolade oder Käse zur direkten Ansprache der Kunden im Markt nutzen. Zudem sorgen die Alpenspezialitäten mit ihrem regionalen Plus und ihrer positiv bewerteten Herkunft in Sonderplatzierungen für Aufmerksamkeit: etwa im Rahmen von Länder- oder Themenwochen. Als Herausstellungsmerkmal kann hier zudem der Premium-Aspekt dienen oder die Nähe zu Natur und Ursprünglichkeit.

Käse-Spezialitäten im Fokus

Eine sichtbare Platzierung von Produkten aus den Alpenländern wird vonseiten vieler Produzenten mit Dekorationsmaterialien unterstrichen. Viele Hersteller unterstützen den LEH zudem mit weiteren Marketingmaßnahmen, zum Beispiel mit Zugabe-, Sammel- oder Gewinnpromotions. Oder auch mal – wie etwa die Schweizer Premium-Molkerei Emmi – mit einem speziellen Platzierungs-Kit für Käse samt Kühltruhe und Schneidemaschine. Das sorge für zusätzliche Kaufimpulse im Umfeld der Käsetheke, heißt es bei Emmi.

Überhaupt bietet Käse gute Ansatzpunkte, um österreichische und schweizerische Produkte in den Fokus zu stellen. Der Käseverzehr in Deutschland steigt seit Jahren und die Marketing-Organisationen beider Alpenländer sehen hier auch künftig gute Chancen für Mehrabsatz ihrer Spezialitäten. Entsprechend unterstützen sie den Handel mit Marketing- und Schulungsmaßnahmen für Thekenfachkräfte.

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Info

Gütesiegel Österreich

Das AMA-Gütesiegel und das AMA-Biosiegel dienen zur Kennzeichnung qualitativ hochwertiger Lebensmittel und sind staatlich anerkannt. Ihre Qualitätsanforderungen sind höher als die gesetzlichen Vorgaben und greifen über alle Stufen der Nahrungsmittelproduktion. Regelmäßige Kontrollen in den Betrieben und Analysen der Produkte durch unabhängige Kontrollstellen sollen die Einhaltung der Maßstäbe garantieren. In Österreich liegt die Bekanntheit des AMA-Gütesiegels nach Auskunft der AMA bei 95 Prozent. In Deutschland trete die Bedeutung der Siegel hinter jener der Herkunft aus Österreich zurück, da der Verbraucher österreichische Produkte generell mit hoher Qualität und hohen Standards verbinde, so die AMA. Mit dem AMA-Gütesiegel werden in erster Linie Frischeprodukte wie Milch und Milchprodukte, Fleisch und Fleischwaren, Obst und Gemüse sowie Eier ausgezeichnet. Ein Bio-Produkt kann zusätzlich das AMA-Biosiegel tragen und kennzeichnet damit eine Bio-Güte, die strenger ist, als das Bio-Gesetz verlangt. Dabei steht die Farbgebung Rot-Weiß für die österreichische Herkunft der landwirtschaftlichen Bio-Rohstoffe. Beim schwarzen AMA-Biosiegel ist die Herkunft der Bio-Rohstoffe nicht auf eine bestimmte Region eingeschränkt.

Gütesiegel Schweiz

Suisse Garantie: Mit dem Siegel Suisse Garantie werden Produkte gekennzeichnet, die in der Schweiz erzeugt und verarbeitet wurden. Die Kontrollen erfolgt durch unabhängige Stellen und decken die gesamte Produktionskette ab – vom Rohstoff über die Verarbeitung bis zum Endprodukt. Damit ein Produkt mit der Garantiemarke gekennzeichnet werden kann, muss es bestimmte Anforderungen erfüllen. Unter anderem gilt: Für nicht zusammengesetzte Produkte müssen die Zutaten zu 100 Prozent aus der Schweiz stammen. Für zusammengesetzte Produkte gilt, dass die Hauptzutat landwirtschaftlichen Ursprungs zu 100 Prozent aus der Schweiz stammen muss, gesamthaft müssen mindestens 90 Prozent der Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs die Anforderungen erfüllen. Zusätzlich muss die Verarbeitung in der Schweiz erfolgen. Die Garantiemarke wurde 2004 eingeführt, unter anderem für die folgenden Produktgruppen: Obst, Gemüse, Milch und Milchprodukte, Käse, Fleisch sowie Eier.

Bio Suisse: Das Siegel wird vom Dachverband der Schweizer Bio-Produzenten Bio Suisse vergeben. Die Knospe von Bio Suisse ist weltweit eines der strengsten Bio-Gütesiegel. Die Richtlinien gehen in vielen Bereichen weit über die gesetzlichen Anforderungen an Bio-Produkte hinaus. 

AOP und IGP: Die offiziellen Qualitätszeichen AOP und IGP sind traditionellen Erzeugnissen mit regionaler Verwurzelung vorbehalten. Nach der Registrierung durch das Schweizer Bundesamt für Landwirtschaft dürfen die geschützten Bezeichnungen ausschließlich für Produkte verwendet werden, welche die Herkunfts-, Verfahrens- und Qualitätsbestimmungen des Pflichtenhefts erfüllen. Unabhängige Zertifizierungsstellen kontrollieren deren Einhaltung. Die geschützte Ursprungsbezeichnung AOP (Appellation d’Origine Protégée) bietet Gewähr, dass die Qualitätsprodukte im Ursprungsgebiet erzeugt, verarbeitet und veredelt worden sind. Die geschützte geografische Angabe IGP (Indication Géographique Protégée) dient ebenfalls zur Auszeichnung von traditionellen und typischen Spezialitäten einer klar definierten Region. Ein Produkt muss im Herkunftsgebiet entweder erzeugt, verarbeitet oder veredelt werden.

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