Knäckebrot: Luftiges Hoch

Freitag, 04. Dezember 2015
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Knäckebrot steigt in der Gunst der Verbraucher – ein Zeichen des wachsenden Ernährungsbewusstseins. Mit innovativen Produkten und Verzehranlässen kann der Handel neue Käufergruppen ansprechen.

Der Trend zum bewussten Genuss erweist sich unter Deutschlands Verbrauchern als dauerhaft – und könnte sich für den Lebensmittelhandel als wahre Goldgrube erweisen. Das gilt zumindest für das Segment Knäckebrot, das laut Nielsen 2014 gegenüber dem Vorjahr ein Absatzwachstum um zehn Prozent zeigt und damit eine überdurchschnittliche Performance hingelegt hat. Und es braucht keine Kristallkugel, um vorauszusagen, dass spätestens im Januar – wenn die üppigen Feiertage vorbei sind – Knäckebrot wieder als leichte Alternative auf dem Speiseplan steht und mit seinen natürlichen Inhaltsstoffen punkten wird. Die Knäckebrothersteller gehen schon jetzt neue Wege, um die Konsumenten durch unterschiedliche Produktkonzepte anzusprechen und neue Verwendungsanlässe herauszustellen. Ihr Ziel: die Kategorie beleben und Käuferreichweite generieren.

Premium bietet Wertschöpfung

Wachsendes Umsatzpotenzial bietet Knäckebrot als Premium-Produkt: So werden die Knusperscheiben zum Beispiel durch besonders üppige oder exklusive Toppings wie Kürbis- oder Sonnenblumenkerne oder andere innovative Bestreuungen aufgewertet. Auch eine handwerkliche, rustikale Optik führt zu einer Premiumisierung, so Hersteller Burger. Hochwertig und innovativ sind auch die Verpackungen dieser Premiumsorten, die mithilfe eines Sichtfensters dem Verbraucher einen Blick auf den Inhalt ermöglichen.

Snacking-Trend belebt das Segment

Der zweite klare Trend im Knäckebrotsegment zielt auf die wachsenden Snacking-Bedürfnisse der Verbraucher ab. Da feste Essenszeiten zunehmend entfallen, wie die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) kürzlich in einer Studie ermittelt hat, sind Produkte für die Zwischendurch-Verpflegung gefragt. Als Frühstück, als Snack am Nachmittag, mal mit, mal ohne Belag passt Knäckebrot zu den unterschiedlichsten Verzehrmomenten. Neue Formate heben den Snackcharakter hervor: Ob als rechteckige Klassiker oder extradünne Crisps, im kleinteiligen Crackerformat oder als runde Knäckebrotscheiben: Das Sortiment punktet mittlerweile mit einer großen Vielfalt an Formen und Geschmacksrichtungen. Diese Entwicklung holt das schwedische Traditionsgebäck aus der Reformhausecke und macht es zum Trendprodukt. So etwas spricht auch junge Käufer an. 24 Prozent der Käufer, die zur Wasa-Delicate-Range greifen, seien Neukäufer in der Kategorie und kämen vor allem aus der jüngeren Zielgruppe, heißt es bei Wasa-Hersteller Barilla.

Diese Knäckebrot-Begeisterung sollte der Handel für sich nutzen. Für Erfolg sorgen die richtige  Platzierung, vor allem aber Zweitplatzierungen, so die Hersteller unisono. Ob bei Obst und Gemüse, bei Marmelade und Brotaufstrichen, bei Wein oder Käse: Kreative Cross-Selling-Promotions mit sich ergänzenden Produkten generieren im Knäckebrotsegment Impulskäufe und Zusatzumsätze. 

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Tipps

  • Für eine gute Sichtbarkeit von Knäcke- und Knusperbrot sorgen prägnante Markenblöcke in den Regalen, heißt es bei Knusperbrot-Hersteller Griesson - de Beukelaer (Leicht & Cross). Dabei sollten die Blöcke eine Anbindung an die beiden Segmente aufweisen, das heißt, es sollten typische Knäckebrote zusammen und typische Knusperbrote zusammen platziert werden.
  • Cross-Promotions von Knäcke- und Knusperbrot generieren Impulskäufe und Zusatzumsätze und bringen gleich mehrere Segmente voran. Viele Konsumenten essen Knäckebrot als Genussartikel und „solo“. Mit kreativen Zweitplatzierungen – etwa bei den Molkereiprodukten oder bei Obst und Gemüse – kann der Handel neue Verzehrmomente herausstellen, heißt es bei Knäckespezialist Burger.
  • Griesson – de Beukelaer empfiehlt, Frühstückprodukte wie Marmelade und Co. vorübergehend oder auf Dauer in unmittelbarer Nähe zu Knäcke- und Knusperbrot zu platzieren. Studien zeigen außerdem, dass Verbraucher Knäckebrot-Snacking-Produkte genauso wie salzige Cracker häufig mit Wein, Käse, Dips oder Antipasti kombinieren, weiß man bei Wasa. 

 

Info

Was Knäckebrot von herkömmlichem Brot unterscheidet:
Im Gegensatz zu herkömmlichem Brot enthalten Knäckebrote ebenso wie Knusperbrote so gut wie kein Wasser. Das macht sie besonders lange haltbar und für die Bevorratung geeignet. Die Trockenflachbrote haben in der Regel eine kurze Zutatenliste und kommen ohne Zusätze aus. Sie sind reich an Ballaststoffen und für Vegetarier, zum Teil auch für Veganer geeignet. Meist werden sie aus Vollkorngetreide hergestellt. Die Produkte bestechen durch ihren jeweils typischen Geschmack und wie Knäckebrot durch eine knackig-knusprige oder wie Knusperbrote durch eine luftig-knusprige Textur. Helle Knäckebrote werden im Kaltluftverfahren hergestellt und durch das Einschlagen von kalter Luft gelockert. Bei den dunklen Sorten aus Roggenmehl erfolgt die Lockerung im Warmluftverfahren durch Backhefe.

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Als Frühstück, für die Kaffeepause oder einfach zwischendurch empfiehlt sich laut Hersteller das Dr. Karg’s Cranberry & Kokos.

Das Landknäcke von Burger mit 20 Prozent mehr Bestreuung wirkt handwerklich und rustikal, was laut Hersteller für „Premiumisierung“ steht.

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