Foto: Thinkstock
Ob Spaß, Genuss oder gesunde Benefits: Das Chips-Regal bietet für alle Snack-Fans das passende Konzept. Die Grillsaison sorgt dabei für zusätzliche Impulse am POS.
Salzige Snacks sind seit Jahren der Wachstumstreiber im Süßwarenmarkt schlechthin. Und innerhalb der Kategorie befeuern derzeit neben Nüssen auch Kartoffelchips, die Nr. 1 nach Umsatz und Absatz im Sortiment Salzige Snacks, das Wachstum. Noch vor kurzem als fettige Kalorienbombe bei gesundheitsbewussten Verbrauchern gebrandmarkt, hat sich das Angebot zunehmend dem aktuellen Zeitgeist angepasst: Immer mehr Produkte im Chips-Regal punkten mit verbraucherrelevanten Aspekten wie Natürlichkeit, Regionalität und handwerklicher Produktion. Besonders die Kesselchips haben laut der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in den vergangenen Jahren diese Entwicklung vorangetrieben; aktuell ist diese erstmals rückläufig – allerdings auf hohem Niveau.
Attraktiv für Vegetarier und Veganer
Auch speziell für die bewusste und gesunde Ernährung ausgelobte Snackalternativen zu Kartoffelchips wie zum Beispiel Frucht- und Gemüsechips finden immer mehr Zuspruch, vor allem auch im Zuge des Trends zur vegetarischen und veganen Ernährung. Hersteller Kühne schreibt sich auf die Fahne, dieses Trendsegment Ende 2015 mit seiner Produkteinführung begründet und maßgeblich mit vorangetrieben zu haben. Der Umsatz mit Gemüsechips hatte sich im ersten Halbjahr 2016 laut den Marktforschern von IRI bereits mehr als verdreifacht und wächst, getrieben durch immer mehr Produktneuheiten, munter weiter. Inzwischen habe das Segment bereits eine Käuferreichweite von 15 Prozent erzielt, berichtet die GfK.
Neben den großen Playern in der Kategorie Kartoffelchips befeuern auch kleinere Anbieter die positive Entwicklung. Das Unternehmen myChipsBox hat beispielsweise ein Konzept aus luftgetrockneten Bio-Gemüse- und Fruchtchips sowie Kartoffelchips auf den Markt gebracht, das komplett auf künstliche Aromen und auch versteckte Geschmacksverstärker wie Hefeextrakt verzichtet und in einer innovativen Boxverpackung daherkommt. Mit der neuen Bio-Veggie-Box führt der Hersteller zudem eine natürliche Snackalternative zu klassischen frittierten Chips ein, die aus nur drei Gemüsesorten besteht – sonst nichts.
Gemüsechips versprechen überdurchschnittliche Wertschöpfung
Während bei den klassischen Kartoffelchips hoher Promotiondruck im Handel und sinkende Durchschnittspreise das Umsatzwachstum trotz Mengensteigerungen laut Nielsen ausbremsen, bieten Gemüsechips dem Handel auch eine überdurchschnittliche Wertschöpfung. So ist laut GfK der Durchschnittspreis im Vergleich zu Kartoffelchips rund dreimal so hoch.
Derzeit, so sagen die großen Hersteller, würden aber auch wieder die Chips-Klassiker verstärkt in den Fokus der Verbraucher rücken. Aus Sicht von Lorenz Bahlsen Snack-World zum einen, weil ein Großteil der Verbraucher nach wie vor einfach „nur“ Spaß und Genuss will, ganz ohne zusätzliche „gesunde“ Benefits. Zum anderen würden viele Konsumenten vor dem Hintergrund der als „unruhig empfundenen Zeiten“ gern auf bewährte Chips-Sorten zurückgreifen. Die sommerliche Grillzeit, bei der es in der Regel deftig und würzig zugeht, ist dabei ein zusätzlicher willkommener Anlass für Chips-Snacks, ob zum Aperitif, in Verbindung mit Dips oder im Anschluss ans Grillen beim gemütlichen Beisammensein.