ROSSMANN setzt mit dem Bau von Solarparks, PV-Anlagen auf Gebäuden und vielen weiteren Massnahmen neue Massstäbe in puncto Energiewende. Der Clou: Die Anlagen arbeiten nicht autark, sondern vernetzt in einem System.
Rund 20 Millionen Euro investiert die ROSSMANN EcoPower GmbH in den Bau von vier Solarparks (Agri-PV-Anlagen) und die Inbetriebnahme von PV-Anlagen auf den Dächern von ROSSMANN-Niederlassungen. Ziel der Unternehmung ist die Strom- und Nutzenergieerzeugung aus vornehmlich erneuerbaren Energien sowie der Aufbau eines zukunftsweisenden Energiekreislaufs und -netzwerks. Das Projekt setzt nicht nur mit seiner Grösse ein Zeichen, es zeigt auch neue interessante Lösungsansätze.
Tradition trifft Innovation
Mit der Neugründung der Energiegesellschaft ROSSMANN EcoPower GmbH gehen traditionelle Landwirtschaft sowie die Produktion und Nutzung erneuerbarer Energien jetzt Hand in Hand. Als Anlagenbetreiber und Stromlieferant übernimmt EcoPower Planung, Bau und Inbetriebnahme von insgesamt vier Agri-PV-Anlagen in Mecklenburg-Vorpommern. Je Standort sollen etwa 25 000 Quadratmeter Photovoltaik-Fläche installiert werden, also insgesamt rund 100 000 Quadratmeter. ROSSMANN EcoPower betont, dass ihr «die traditionelle Landwirtschaft sehr am Herzen liegt». Deshalb werde bei der Umsetzung genauestens darauf geachtet, dass den Landwirten ihre Agrarfläche weiterhin zur Verfügung steht. Für eine möglichst effektive Energieerzeugung kommen moderne PV-Module zum Einsatz, die dem Sonnenverlauf folgen und dadurch etwa 20 Prozent mehr Energie gewinnen als herkömmliche Modelle. Die durch die Anlagen gewonnene Stromproduktionsmenge wird auf jährlich 27,7 Gigawattstunden (GWh) geschätzt. Zum Vergleich: Ein Zweipersonenhaushalt verbrauchte in Deutschland im Jahr 2023 durchschnittlich 0,0025 GWh. Somit entspricht dies einer Versorgung von über 11 000 Haushalten.
Zum Vorhaben von EcoPower zählt auch die Errichtung von PV-Anlagen auf den Dächern von ROSSMANN-Niederlassungen, die den Energiebedarf der jeweiligen Filiale decken und Zusatzstrom für den Energiehandel generieren sollen. Allein das neue Verteilzentrum, das im April 2024 auf circa 42 000 Quadratmetern Fläche am Standort Burgwedel in Betrieb genommen wurde, erzeugt mit der Photovoltaikanlage auf dem Dach voraussichtlich 760 Megawattstunden Strom pro Jahr. Ziel ist es, damit die Grundlast des Lagers abzudecken. Das Gebäude wurde gemäss der höchst erreichbaren Klassifizierung der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen DGNB, also gemäss dem sogenannten Platin-Standard, geplant und realisiert und erfüllt die energetischen Standards eines KfW-40-Energieeffizienzhauses.
Raffinierter Energiekreislauf
Der Clou des gesamten Energiekonzeptes ist der raffinierte Energiekreislauf, der vor Versorgungsknappheit schützt. Die Agri- und Dach-PV-Projekte arbeiten nicht autark voneinander, es steckt ein ausgeklügeltes System dahinter. Die auf der Agrarfläche gewonnene Solarenergie wird in den sogenannten Bilanzkreis der ROSSMANN EcoPower eingespeist und dort an die Verkaufsstellen weitergeleitet. Die Solarenergie auf den Dächern der Verkaufsstellen wiederum versorgt zunächst die entsprechende Niederlassung vollumfänglich; nicht genutzte Energie wird als Überschuss dem Bilanzkreis zugeführt. Handelspartner der EcoPower bezuschussen den Energiekreislauf durch Zusatzstrom und sorgen dafür, dass die Energie nie knapp wird. «Auf diese Weise kann auch in Zeiten von Unterversorgung, zum Beispiel aufgrund von schlechten Wetterverhältnissen, eine zuverlässige Energieversorgung gewährleistet werden», beschreibt EcoPower den Effekt.
Konsequent Energie sparen
Eine wichtige Komponente im Energiekonzept sind die unternehmensweiten Sparmassnahmen. So hat die Umrüstung der Filialen auf LED-Lichttechnik und die noch bessere Aussteuerung der Beleuchtung im vergangenen Jahr zu weiteren Einsparungen geführt. Durch grosse und kleine Stellschrauben liessen sich im vergangenen Jahr trotz stetiger Expansion 42,44 Gigawattstunden Strom einsparen und der CO2-Ausstoss um 14 600 Tonnen senken, teilt ROSSMANN mit. «Damit sind unsere Einsparungen so hoch, wie 12 545 Haushalte in Deutschland innerhalb eines Jahres verbrauchen.»