Nachhaltiger Beitrag

Mittwoch, 25. August 2021
Foto: Unternehmen

Um Food Waste zu vermeiden, geht die Schweizer Warenhauskette Manor jetzt neue Wege: Kunden können per App schweizweit in Manor Food-Supermärkten übriggebliebene Lebensmittel günstig erwerben und so vor der Tonne retten.

Jährlich werden in der Schweiz etwa 2,8 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Für die Schweizer Warenhauskette Manor ein Grundanliegen, dieser Verschwendung Einhalt zu gebieten. «Die Gesellschaft wird sich der wirtschaftlichen, sozialen und ethischen Konsequenzen von Lebensmittelabfällen zunehmend bewusst. Auch wir als Unternehmen versuchen, dieser Dynamik zu folgen», erklärt Jérôme Gilg, CEO von Manor. Der Markant Partner will daher mit der dänischen Organisation Too Good To Go aktiv dagegen angehen.

Schweizweiter Roll-out
Nach erfolgreichen Pilotversuchen in Basel, Lugano und Lausanne arbeitet Manor Food nun in der gesamten Schweiz in 21 Supermärkten mit der Initiative Too Good To Go zusammen. Über die gleichnamige App können Nutzer am Ende des Tages übriggebliebene Lebensmittel für ein Drittel des Preises kaufen. «Wir hoffen, so die Sensibilisierung der Bevölkerung gegen die Verschwendung von Lebensmitteln weiter zu fördern und zum schonenden Umgang mit Ressourcen beizutragen», sagt Gilg. Rund 200 Kunden nutzen inzwischen täglich die Too Good To Go-App über alle 21 teilnehmenden Supermärkte in der Romandie, der Deutschschweiz und im Tessin. Ein Erfolg, der laut dem Manor-Chef einem starken Verbraucherbedürfnis entspricht, durch eigenes Verhalten etwas gegen Food Waste zu tun.

Verschiedene Pakete
Der Kunde muss dafür zunächst die Applikation auf sein Smartphone herunterladen. Anschliessend kann er seinen Standort eingeben und sieht auf der App, in welchen Manor Food-Supermärkten in der Nähe Lebensmittel übriggeblieben sind. Bei Interesse kann der Kunde ein so genanntes «Überraschungspäckli» reservieren, bezahlen und es eine halbe Stunde vor Ladenschluss abholen. «Es handelt sich dabei ausschliesslich um frische Produkte, die am Ende des Tages übriggeblieben sind oder die vor Ablauf des Haltbarkeitsdatums stehen», so Gilg. So gibt es bei Manor ein «Take-Away-Päckli», ein «Päckli mit Grundnahrungsmitteln» für die Vorratskammer, seit Kurzem auch ein «Bäckereipäckli»  und ein Überraschungspäckli «Früchte und Gemüse», das gerne von Vegetariern gebucht wird.

Breite Zielgruppe
Die Initiative wurde bei den Kunden positiv aufgenommen, hat Manor beobachtet. Den typischen Käufer gebe es allerdings nicht. Einige Verbraucher seien Stammkunden, andere wiederum würden ein neues Einkaufserlebnis suchen. «Die Zielgruppe ist breit gefächert und reicht vom Studenten bis zur Büroangestellten. «Allerdings nutzen überdurchschnittlich viele Frauen die App, und natürlich richtet sich die Bestellung durch eine App mehr an die jüngere Kundschaft», so der CEO von Manor. 

Aufwertung von Lebensmitteln
Für die Manor-Warenhäuser hat die Schonung von Umweltressourcen hohe Priorität. Dazu erklärt Gilg: «Lebensmittel werden weggeworfen, wenn sie abgelaufen sind und eine Gefahr für den Verbraucher darstellen könnten. Die Lebensmittel, welche nur unverkauft sind, werden aber aufgewertet, um ihnen ein zweites Leben zu schenken.» So arbeitet Manor mit übrig gebliebenen Lebensmitteln mit Too Good To Go zusammen, aber auch mit der Schweizer Tafel, dem Verein Tischlein deck dich sowie mit der G4 Foundation. Zudem wird aus den nicht mehr geniessbaren organischen Abfällen Biogas gewonnen. Einen Weg der Lebensmittelverschwendung Einhalt zu gebieten, sieht Manor auch in Regionalität: «Es ist wichtig, den Konsumenten wieder mit Lebensmitteln zu verbinden, indem man mit lokalen Produkten arbeitet, die von einem ortsnahen Produzenten hergestellt werden», so Gilg abschliessend. 

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Statement

Jérôme Gilg, CEO von Manor
Lebensmittel werden grundsätzlich weggeworfen, wenn sie abgelaufen sind und eine Gefahr für den Verbraucher darstellen könnten. Die Lebensmittel, welche nur unverkauft sind, werden aber aufgewertet, um ihnen ein zweites Leben zu schenken.