Fotos: G.Lukas
Mit Premium, Bio und Gastronomie will real in Krefeld neue Kunden ansprechen. Zusätzlich setzt das Unternehmen auf die Bindung der Stammkundschaft: mit attraktiven Preisen im Bereich der FMCG.
Als für das real-Warenhaus in Krefeld die Renovierung anstand, beschloss das Unternehmen, nicht nur die Wände neu zu streichen, sondern den Markt völlig neu zu konzeptionieren. Das Ergebnis ist eine real-Filiale, die als solche nicht mehr erkennbar ist. Krefeld hat sich neu erfunden. „Es galt, im Einzugsgebiet ein erhebliches noch bestehendes Aktivierungspotenzial möglicher Kunden auszuschöpfen“, erklärt Pressesprecher Markus Jablonski die Entscheidung der Geschäftsführung. Seitdem setzt real in Krefeld stark auf einen Gastronomiebereich mit Erlebnisfaktor und eine massive Erweiterung des Sortiments um Bio- und Premium-Produkte. Dennoch, so betont Jablonski, habe man auch die alte Zielgruppe noch im Blick. „Der Kunde darf nicht denken, dass er sich uns nicht mehr leisten kann.“ Real setzt in Krefeld auf ein Hybridkonzept: „Wir haben massiv in die Preise der FMCG investiert und liegen teilweise immer noch unter denen der Konkurrenz“, sagt Jablonski. Auf der anderen Seite profitiere man von der großen Gewinnspanne im Gastronomiebereich, dem neuen Aushängeschild der Markthalle.
Marktplatzatmosphäre mit hochwertigem Angebot
Hier können die Kunden fast sofort nach Betreten des Marktes im Ambiente einer traditionellen Markthalle an den so genannten „Manufakturen des guten Geschmacks“ entlangflanieren: Sie können beim Metzgermeister oder der Pizza- und Pastamanufaktur essen, können gesunde Gerichte in der Marktküche und an der Salatbar bestellen, oder Exoten an der Sushi- und Austernbar kosten. Süßes gibt es beim Handwerksbäcker samt Konditorei, an die eine Kaffeerösterei grenzt. Und egal, wofür sich der Kunde entscheidet – real setzt auf handgefertigte Gerichte in bester Qualität. Rund 75 Mitarbeiter mehr hat die Handelskette seit dem Umbau in Krefeld eingestellt und zahlreiche Angestellte weitergebildet, „zum Beispiel zum Sommelier oder zur Barista“, erklärt Jablonski. Das Team verstärken außerdem mehrere Konditoren, Fleischermeister und elf Köche, die die Speisen direkt vor den Augen der Kunden zubereiten: „Hinter Glasscheiben kneten sie den Teig, grillen Hähnchen oder bereiten Wurstsalat zu“, erzählt Markthallen-Geschäftsleiter Bernd Szameitpreiks. Transparenz hat einen hohen Stellenwert und so freut sich real-CEO Patrick Müller-Sarmiento, dass man „in allen ,Manufakturen des guten Geschmacks´ Bio-Produkte in eigener Herstellung anbieten kann.“ Der gesamte Markt habe eine Bio-Zertifizierung erhalten.
Bio-Produkte im Fokus
Dementsprechend kommt den ökologisch erzeugten Produkten auch im Bereich des Supermarktes eine besondere Bedeutung zu: Sie sind zumeist direkt am Beginn der Regale eingeordnet. Erst dahinter befinden sich die konventionellen Markenartikel, Eigenmarken sowie Preiseinstiegsmarken. Ein ganzer Gang ist ausschließlich veganen und vegetarischen sowie glutenfreien Produkten gewidmet. „Insgesamt zählen wir 80.000 verschiedene Artikelpositionen in Krefeld, womit das Sortiment stark ausgeweitet wurde“, sagt Szameitpreiks. Optisch wird das neue Konzept durch ein völlig anderes Design unterstrichen: Nicht nur, dass der Markt nicht mehr schlicht „real“ heißt, er heißt nun „Markthalle Krefeld“. Das typisch nüchterne sterile Ambiente ist außerdem gewichen. Nun wirkt nicht nur der Gastronomiebereich optisch sehr einladend – mit mosaikbesetztem Pizzaofen, Piazza und Wintergarten – auch die sonstige Ladenfläche ist angenehm gestaltet. „Es gibt keinen Winkel, der nicht schön ist, das ist auf so einer großen Fläche ungewöhnlich und selten zu finden in Deutschland“, sagt Jablonski.
Ausgelasteter Restaurantbetrieb und Andrang am Wochenende
Zusätzlich setzt das Unternehmen auf modernste Technik. Dank eines frei zugänglichen WLAN-Zugangs können die Kunden im gesamten Markt im Internet surfen. Darüber hinaus können sie – wie in allen real-Märkten – kontaktlos mit Payback Pay bezahlen und auf Wunsch auch per NFC-Technik. Den klassischen Papierbon gibt es hier auch als Onlineversion für das Mobiltelefon. Und auch online ist die Markthalle vertreten: Wer will, kann die Ware hier vorbestellen und später an einer Abholstation in Empfang nehmen. Doch viele Kunden sind neugierig auf die neue real-Filiale und wollen schauen. Seit sie im vergangenen November wieder eröffnet wurde, beobachtet Jablonski junge Pärchen, die abends an den Regalen entlangflanieren, einen voll ausgelasteten Restaurantbetrieb und großen Andrang am Wochenende. Nach einer sorgfältigen Analyse des Konzepts in der Markthalle Krefeld, wird dieses auch an anderen real-Standorten zum Einsatz kommen. (siehe Interview)