Zeit für Genuss

Der Herbst ist da und für den Handel ist dies der ideale Zeitpunkt, sich für das Jahresendgeschäft vorzubereiten. Gerade zu Weihnachten und Silvester wollen die Verbraucher ihre Familien verwöhnen. Einen Genussmoment der besonderen Art bietet die Kombination Champagner und Kaviar. «Kaviar steht als Symbol für Hochwertigkeit und Exklusivität im Handel und gehört zum Profilierungssortiment. Früher als teures Luxusgut bekannt, ist Kaviar dank Aquakulturen heute erschwinglicher und für ein breiteres Publikum zugänglich», sagt Dieudonné Mbodjé, Leitung Vertrieb & Marketing bei Werner Lauenroth Fischfeinkost. 

 

Indessen braucht es für einen erfolgreichen Verkauf eine entsprechende Präsentation: Dazu bemerkt Cathrin Schüttler, Produktmanagerin bei Deutsche See: «Kaviar braucht eine Bühne. Es geht darum, die Hochwertigkeit des Produktes durch eine stilvolle Inszenierung zu unterstreichen, beispielsweise durch einen trendigen Kühlschrank mit Schloss. Der Moment, wo dieser speziell für den Kunden aufgeschlossen wird, ist ein ganz besonderes Erlebnis für ihn.» 

 

Die aktuelle finanzielle Situation der Konsumenten sowie das preisliche Angebot der Kaviar-Artikel ist laut Dovgan ausschlaggebend dafür, dass Luxus-Lebensmittel wie etwa Kaviar jedoch als erstes vom Einkaufszettel verschwinden. Der Shopper suche nach Alternativen. «Beim schwarzen Kaviar sehen wir ein Potenzial lediglich für die gehobene Gastronomie, die man dann auch auf einzelne, besondere Märkte des LEH erweitern kann.» Eine Preiskategorie unter dem schwarzen Kaviar ist laut Dovgan der rote Kaviar. Dabei habe auch der Wildlachskaviar an Umsatz und Bedeutung verloren, da sein Preis deutlich gestiegen sei. Gut dagegen zeige sich der Forellen-Kaviar, dessen Preis stabil geblieben sei. Auch passe der Forellen-Kaviar geschmacklich gut zu den Erwartungen der deutschen Konsumenten, da er fest im Biss, nicht zu flüssig und nur moderat fischig schmecke. Grosses Potenzial sieht Dovgan besonders in Kaviarersatz-Artikeln. Sie würden sowohl vom Geschmack als auch von der Konsistenz dem echten Kaviar sehr nahekommen und einen Bruchteil vom echten Kaviar kosten. Dazu bemerkt Dieudonné Mbodjé: «Besonders für Nicht-Fischliebhaber oder zur dekorativen Verwendung sind sie eine beliebte Wahl. Der Handel sollte beide Varianten führen, um eine grössere Auswahl zu bieten und den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden.» Letztlich kommt es darauf an, dem Verbraucher genussreiche Ideen für die Verwendung von Kaviar mitzugeben, da dieser nicht nur pur konsumiert wird. Hier gilt es, das Interesse der Kunden zu wecken. Und das funktioniert am besten über moderne Verwendungsmöglichkeiten wie Sushi, Fingerfood und Pasta sowie zu besonderen Anlässen, die über Weihnachten hinausgehen. 

 

Kaviar wird am besten begleitet von edlen Getränken wie zum Beispiel Champagner, Krimskoye (Sekt), trockenem Weisswein oder Wodka. Diese Getränke unterstreichen den Kaviargeschmack und heben seine feinen Eigenschaften hervor. Das Markenzeichen von Champagner und der entscheidende Faktor, der Champagner so besonders macht, ist seine Herkunft. In dieser geschützten Herkunftsbezeichnung wachsen die besten Schaumweine der Welt unter höchsten Qualitätskriterien. Das Markenzeichen von Champagner ist aber nicht nur seine Herkunft, sondern auch sein einzigartiges Prickeln. «Dieses stammt von seinen Kohlendioxidbläschen, die während der zweiten Gärung innerhalb jeder einzelnen Flasche entstehen – ein aufwändiger, handwerklicher Prozess, der viel Zeit erfordert und mit höchster Sorgfalt durchgeführt werden muss», erklärt Judith Kaltschmitt, Marketing & Communications Director bei Moët Hennessy. 

 

Und: Je länger die Weine auf der Hefe liegen, desto feiner wird die Perlage. Nicht umsonst muss Champagner von allen Schaumweinen am längsten reifen, bevor er in den Verkauf gehen darf. «15 Monate Reifezeit sind hier vorgesehen und bei Champagne Pommery liegen auch unsere Signature Cuvées wie der Brut Royal oder der Brut Rosé mindestens drei Jahre auf der Hefe. Einmal um ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Frische und Eleganz herzustellen und um eine feinere Perlage zu erhalten. Zum anderen möchten wir allen Weinen die Zeit zum Reifen geben, die sie benötigen», so Thomas Wirz, Geschäftsführer bei Vranken-Pommery Deutschland. «Champagner ist der wohl prickelndste Botschafter französischer Lebensart und bedeutet eine Aufwertung für jedes Sortiment im Handel», so Vanessa Lehmann, Head of Communication bei Henkell Freixenet. Demnach funktioniert das Upselling mit Champagner besser und die Positionierung des eigenen POS wird durch Champagner aufgewertet, davon ist Vranken-Pommery überzeugt. Für einen erfolgreichen Verkauf ist es daher wichtig, Out-of-Stock-Situationen zu vermeiden. Ferner sollten die Regale immer befüllt sein, sodass es der Wertigkeit des Produktes gerecht wird. Dies wird vor allem durch den Einsatz von wertigen Geschenkverpackungen im Jahresendgeschäft unterstützt. Die Regalpositionierung ist dabei auch entscheidend. 

 

Champagner gibt es in verschiedenen Preisklassen – vom Einstiegspreissegment bis hin zu gehobeneren Preisen. Doch welche Preisklassen der Handel führen soll, hängt auch immer vom POS ab. «Generell empfiehlt sich, dem Verbraucher eine Auswahl zur Verfügung zu stellen. Vom Preiseinstieg, über die Signature Cuvées eines jeden Hauses wie dem Pommery Brut Royal oder Brut Rosé oder auch etwas Besonderes, was man als Präsent nutzen kann, wie ein Blanc de Blancs Champagner», empfiehlt Wirz. Grosse Beliebtheit geniessen auch Innovationen. «Der Moët & Chandon Ice, der auf Eiswürfeln genossen wird, ist bei der jüngeren Zielgruppe beliebt», so Kaltschmitt. Die Speerspitze bilden laut Moët Hennessy Vintage-Champagner (z. B. Moët & Chandon Grand Vintage, Dom Pérignon), die die höchste Qualität einer einzelnen Saison einfangen und lange und sorgsam reifen.

 

Kaviar und Champagner sind Symbole für Exklusivität und gehören zum Profilierungssortiment des Handels. Für einen erfolgreichen Verkauf bedarf es jedoch einer stilvollen Präsentation. Doch oftmals fehlt es dem Shopper an Wissen, mit diesen besonderen Genüssen umzugehen. Daher ist vor allem Service, Beratung und Storytelling am Point of Sale gefragt. Mit diesem Rüstzeug sollte attraktiven Umsätzen in dieser Kategorie wohl nichts mehr im Wege stehen. 

 

 

Rebsorten: Neben Chardonnay, Pinot Noir und Meunier werden auch die Rebsorten Arbane, Petit Meslier, Pinot Blanc, Pinot Gris und Voltis bei der Champagner-Herstellung verarbeitet. 

 

Dosage: Sie gibt dem Champagner eine prägende Note und bestimmt die Geschmacksrichtung von extrem trocken bis hin zu süss. 

 

Temperatur: Die optimale Trinktemperatur für Champagner liegt normalerweise zwischen 8 °C und 12 °C.