Pumpernickel. Garantiert regional

Dienstag, 01. Dezember 2020
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Pumpernickel ist mehr als nur ein Vollkornbrot, es ist ein Lifestyle-Produkt. Mit einer modernen Ansprache wollen Hersteller auch jüngere Verbraucher und Gourmets ansprechen.

In Westfalen hat er eine mehr als 500 Jahre alte Tradition: der Pumpernickel. Nicht nur hier, sondern in ganz Deutschland gilt das Roggenvollkornbrot als Spezialität. Inzwischen ist es sogar in australischen Supermärkten vertreten. In fast 100 Ländern der Welt schätzen die Menschen die Brotspezialität, nicht nur wegen des süss-herben Geschmacks, sondern vor allem, weil sie aktuelle Foodtrends wie Gesundheit, Regionalität und Natürlichkeit aufgreift.

Pumpernickel erfüllt aktuelle Foodtrends

Da Pumpernickel zu 90 Prozent aus Roggenschrot besteht, leistet er laut Alnatura einen Beitrag zur ballaststoffreichen Ernährung. «Ausserdem repräsentiert diese Spezialität regionale Brotkultur, und Regionalität ist ein hoher Wert bei Shoppern», weiss Prof. Dr. Ulrike Detmers, Geschäftsführung Marketing bei Mestemacher. Sie ergänzt: «Der Westfälische Pumpernickel ist das einzige Brot, das die geschützte geografische Angabe ‹Westfälischer Pumpernickel› führen darf.» Nach Informationen von Prünte erfüllt es zudem den Wunsch nach Natürlichkeit, da nur Roggen, Wasser, Salz und eventuell etwas Rübensirup verwendet werden. Schliesslich lässt sich das Brot sehr gut bevorraten. Eingeschweisst bleibt es ungeöffnet mehrere Monate haltbar, in Dosen sogar mehrere Jahre.

Mit modernem Auftritt jüngere Zielgruppen gewinnen

Pumpernickel ist ein traditionelles Produkt und nach Angabe von Prünte vor allem bei den «Best Agern» sehr beliebt. «Die Traditionalisten ab 50+ sind mit Westfälischem Pumper­nickel aufgewachsen und schätzen diese Brotspezialität sehr. Sie sind eine relativ finanzstarke Verwendergruppe und gelten als markentreu», ergänzt Prof. Dr. Ulrike Detmers. Sie ist aber davon überzeugt, dass mit einem modernen Auftritt im Brot- und Backwarenmarkt auch die jüngeren Zielgruppen erreicht werden. Mestemacher setzt zur Absatzsteigerung beispielsweise auf gezielte Brotspezialitäten-Kampagnen, digitales Marketing sowie Verbundwerbung.

Echte Backtradition trifft auf modernen Lifestyle

Um jüngere Zielgruppen wieder für traditionelle Lebensmittel zu begeistern, hat Prünte ein innovatives Projekt gestartet. «Wir haben kürzlich mit ‹B. just Bread› ein Start-up gegründet, das sich zur Aufgabe gemacht hat, traditionelle Vollkornbrote mit einem neuen Spirit zu vermarkten», berichtet Thomas Gill, Geschäftsführer bei Prünte. Die Brote kommen ganz ohne künstliche Zusatzstoffe und Zusätze daher, sind vegan und laktosefrei. Unterstützt wird das Projekt durch Social-Media-Massnahmen.

Kreativer Partner für raffinierte Liaisons in der Küche

Unabhängig vom Alter spricht Pumpernickel nach Ansicht der Markenhersteller auch Gourmets, Vegetarier und Veganer an. Apropos Gourmet: Das «schwarze Gold der Westfalen» hat sich laut Prof. Dr. Ulrike Detmers zum Lifestyle-Produkt entwickelt. So  finde man es immer häufiger in der Haute Cuisine. Deshalb empfehlen die Hersteller, den Verbrauchern die vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten von Pumpernickel aufzuzeigen. ­Traditionell wird er in Westfalen als «Belag» auf einer Brötchenhälfte gegessen. Ausserdem geniesst man ihn mit süssem oder herzhaftem Belag sowie als Partysnack, Fingerfood oder Canapé. Ausser als Grundlage für klassische delikate, pikante oder süsse Begleiter ist Pumpernickel ein vielseitiger und flexibler Partner für raffinierte Liaisons: wie etwa mit getrüffelter Pastete, frischen Austern und Muscheln. «Neuerdings wird Pumpernickel auch für Warm- und Süssspeisen verwendet», berichtet ein Sprecher von Pema. Egal ob Ofengulasch mit Pumpernickel, Westfälischer Wok oder als kreative Dessert-Sensation, zum Beispiel kandiert als westfälisch inspirierter «türkischer Honig» oder als Pumpernickelparfait – der kreativen Küche sind keine Grenzen gesetzt. Mehr Zubereitungsideen finden Sie unter: www.westfaelischer-pumpernickel.de/rezeptideen.

Info

Brotbackmischungen profitieren von der Pandemie
Die Hersteller von Mehl und Backmischungen hatten zu Beginn der Corona-Pandemie alle Hände voll zu tun. «Backmischungen hatten in der heissen Phase, in den ersten acht Wochen der Pandemie, Wachstumsraten von mehr als 200 Prozent. Damit legte diese Kategorie sogar prozentual noch stärker zu als Mehl», sagt Dieter Haberbosch, Sales Manager bei Frießinger Mühle. Aufgrund der grossen Nachfrage hat das Unternehmen die Produktion vorübergehend von insgesamt zwölf Sorten auf einige wenigen Sorten des Grundbedarfs wie zum Beispiel Bauernbrot, Roggenbrot, Mehrkornbrot und Weissbrot reduziert. Dafür wurden diese aber in grösseren Mengen produziert. Haberbosch rechnet in der zweiten Corona-Welle nicht mit derartigen Hamsterkäufen wie im Frühjahr, da die Verbraucher nun wissen, dass es immer wieder neue Ware gibt. Und wie ist die Prognose für das kommenden Jahr? «Wir gehen von einem unteren zweistelligen Wachstum von Backmischungen im Vergleich zu 2019 aus», sagt Haberbosch und erläutert, «Viele Käufer haben jetzt das Brotbacken für sich entdeckt und werden vermutlich auch im nächsten Jahr ihr Brot häufiger selbst backen. Ausserdem liegt Backen wieder im Trend.»

 

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Geschützte geografische Angabe

2014 wurde die Bezeichnung «Westfälischer Pumpernickel» durch die EU als «geschützte geografische Angabe» (g.g.A.) eingetragen. Daher gilt:

  • Das Herstellungsgebiet ist das Gebiet des Landschaftsverbandes West­falen-Lippe, ohne den Kreis Lippe.
  • Er darf ausschliesslich aus mind. 90 % Roggenbackschrot und/oder Roggenvollkornschrot, Wasser, Salz, Hefe und bereits ausgebackenem Westfälischen Pumpernickel bestehen. Optional dürfen andere Lebensmittel aus Getreide (z. B. Malze) und/oder aus Zuckerrüben (z. B. Rübenkraut/-sirup oder andere Verarbeitungsprodukte) enthalten sein. Konservierungsstoffe sind nicht zugelassen.
  • Die Herstellung, vom Anmischen des Teiges über das Backen bis zum Schneiden und Verpacken, muss in dem genannten geografischen Gebiet erfolgen.

Quelle: Schutzgemeinschaft Westfälischer Pumpernickel e. V.

Herstellung

Für Westfälischen Pumpernickel werden die Zutaten (Roggenbackschrot und/oder -vollkornschrot, Wasser, Salz und ggf. Hefe) miteinander vermengt und zu einem Teig geknetet. Dieser muss zunächst einige Stunden ruhen. Dann wird der Teig in Backkästen gefüllt und verschlossen. Darin gart das Brot bei 100 Grad Celsius mindestens 16 bis 24 Stunden in der Dampfbackkammer. Durch dieses Verfahren karamellisiert die Stärke im Getreide und das Schrot verklebt. Dadurch wird der Pumpernickel saftig, er erhält seine dunkle Farbe und schmeckt leicht süss. Er ist u. a. reich an Ballaststoffen, B-Vitaminen und Eisen.

Produkte

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Mit dem süss-herben Geschmack passt fast jede Beilage auf den Vollkorn-Allrounder.

Der traditionelle Pumpernickel ist ein Grundstein der deutschen Brotkultur.

Dieser Pumpernickel enthält frisch geschroteten Roggen-Vollkorn, Wasser, Salz und Hefe. Farbe und Geschmack des Brotes entstehen nur durch den langen und schonenden Backprozess.

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