Pasta wie beim Italiener

Montag, 22. November 2021
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Schon vor der Pandemie war Pasta ein Shopper-Liebling, der seine Beliebtheit in diesem Jahr noch steigern konnte. Durch den Trend zu Qualität und der Zubereitung besonderer Gerichte zu Hause gelten vor allem Premiumprodukte als Wachstumstreiber.

Nudeln sind eines der ältesten Convenience-Produkte der Welt. Kein Wunder also, dass sie im Trend liegen: Ihr jährlicher Pro-Kopf-Verbrauch hat sich in Deutschland nach Angaben des Verbands der deutschen Getreideverarbeiter und Stärkehersteller (VDGS) seit 1990 von 4,6 auf 9,5 Kilogramm mehr als verdoppelt. Neben der schnellen Zubereitung wird Pasta auch wegen ihrer Vielseitigkeit geschätzt. Einer der Hauptgründe für den Genuss von Pasta sei ihre Eigenschaft als «perfektes» Soulfood, wie die Meinungsforscher von YouGov in einer Befragung von 2020 ­herausgefunden haben. Denn «Nudeln machen glücklich».

Kochen wie im Restaurant
Die Corona-Pandemie hat die Beliebtheit von Pasta noch verstärkt – auch wenn die Restaurants wieder geöffnet sind, hat sich etwa Home-Cooking bei den Verbrauchern etabliert. «War früher der Lieblings-Italiener die erste Wahl, wenn es um frische Pasta ging, ist es jetzt das eigene Zuhause», heisst es bei Giovanni Rana. Entsprechend hoch sind auch die Erwartungen an hochwertige Zutaten und Geschmack, was sich bei der Nachfrage entsprechender Produkte zeigt. «Klarer Gewinner im Teigwarenmarkt ist das Premiumsegment», hat Nina Tsilomanidis, Senior Manager Trade Marketing, Category Management & Shopper Marketing bei Barilla, beobachtet. So ist laut Nielsen Market Track im rollierenden Jahr 2021 der Umsatz mit Premiumteigwaren im klassischen LEH im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Jahres 2019 um 60 Prozent gewachsen (Nielsen Market Track, YTD KW 31 2021/2019; Umsatz, LEH ohne Discount).

Was Premium auszeichnet
Der Premiumcharakter der Produkte zeigt sich unter anderem in besonderen Nudelausformungen und Formaten wie hochwertigen Nudelnestern, Lasagne in Wellenform und vor allem auch Giganti-Formaten. «Wir erleben aktuell eine Verbraucherdynamik hin zu grösseren Pastaformaten, die sich ideal für neue Rezepte und gastronomische Kreationen eignen», sagt Carlo Aquilano, Commercial Director bei DeCecco. Auch Kochbeständigkeit, ideale Konsistenz, Elastizität und die gute Haftung von Sossen seien Kaufkriterien für anspruchsvolle Pastakäufer. Durch die grosse Beliebtheit von «Premium» sei es allerdings notwendig, zwischen «echten» und Nachmacher-Premiummarken zu unterscheiden, berichtet Aquilano.­ «Heute gibt es viele Marken, die dank attraktiver Verpackungen und Claims den Verbraucher eine gute Qualität wahrnehmen lassen, die sich jedoch von der tatsächlichen Qualität unterscheidet.» Um die Bedürfnisse von Gourmet-Konsumenten, die anspruchsvoller und selektiver sind, zu erfüllen, müsse der Mehrwert von «Real Premium»-Marken in der Kommunikation und der Regalplatzierung deutlich herausgestellt werden.

Zwischen Einstieg und High-End
Gleichzeitig zeige sich aber auch eine starke Polarisierung des Marktes.Neben der qualitäts- und gesundheitsbewussten Zielgruppe gebe es viele sehr preissensible Verbraucher. «Etwa 50 Prozent der Nachfrage bei Pasta entfallen auf die Discounter», so Aquilano.
 «Wir erleben eine zunehmende Polarisierung zwischen Premium-Qualitätsprodukten und Preiseinstiegsreferenzen.»

Vollkorn und Bio gefragt
Ein weiterer Trend sind ernährungsbewusste Produkte wie Nudeln aus Vollkorn, Dinkel oder Pasta aus Rohstoffen wie Kamut, eine der ältesten Getreidearten der Welt, oder Hülsenfrüchten. Auch Bio-Produkte sind weiter auf Wachstumskurs. Bei gekühlter Pasta ist etwa der Umsatz mit Bio-Produkten im rollierenden Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 53 Prozent gestiegen (Nielsen, Gek. Pasta, MAT LEH + DM, KW 26 2021).

Gekühlte Pasta wächst
Auch der Gesamtmarkt für gekühlte Pasta entwickelt sich positiv. Laut Nielsen ist der Umsatz im aktuellen Jahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 18 Prozent gewachsen. Treiber sind auch hier Premiumartikel. «Corona ist ein starker Treiber für hochwertige Produkte, etwa «Pasta Originale», die wie handgemacht erscheint», sagt Sascha Leiser, Vertriebsleiter Retail Deutschland bei Hilcona. Auch vegetarische Produkte würden verstärkt nachgefragt, weshalb die Hersteller zunehmend mehr vegetarische oder vegane Sorten anbieten. Eine weitere Innovation bei frischer Pasta sind fertige Mahlzeiten-Sets, etwa die Pasta- oder Lasagne-Sets von Giovanni Rana, die komplett mit allen Zutaten geliefert werden und sich in fünf Minuten zubereiten lassen. Dazu kommen zielgruppenspezifische Angebote, etwa Familienpackungen oder Pasta-Sorten im Miniformat, die schnell zubereitet sind und sich auch von Kinderhänden perfekt löffeln lassen.

News

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Statements

Wir beobachten bei frischer Pasta einen Trend zu mehr Qualitäts-bewusstsein. Auch Nachhaltigkeit wird für Verbraucher immer wichtiger, etwa die Haltungsform der für die Produkte verwendeten Eier. Wichtig ist auch, dass die Verpackung, die Qualität, Zertifizierungen sowie eine übersichtliche Auslobung des Produkts klar kommuniziert werden.
Sascha Leiser, Vertriebsleiter Retail Deutschland Hilcona

Bei den deutschen Teigwaren sehen wir in den reinen Hartweizennudeln unserer Marke 3 Glocken Genuss Pur einen klaren Wachstumstreiber, denn hier konnten die Listungen in diesem Jahr weiter ausgebaut werden. Vor allem die Dinkel-Varianten der Marke bieten Chancen für neue Impulse im Nudelregal. Denn im Teigwaren-Segment gewinnen unter anderem Dinkel- und Vollkorn-Nudeln neben Bio- und Premium-Produkten an Bedeutung.
Giuseppe Mastrolia, Geschäftsführer Newlat

 

Die Top Ten der meistgekauften Nudeln:

  1. Spaghetti
  2. Spiralen
  3. Penne
  4. Bandnudeln
  5. Spätzle
  6. Suppennudeln
  7. Makkaroni
  8. Farfalle
  9. Lasagne
  10. Gabelspaghetti

Quelle: Verband der deutschen Getreideverarbeiter und Stärkehersteller e.V. (VDGS)

 

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