Natürlich auf einen Streich

Montag, 25. Januar 2021
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Ob zum Frühstück oder zum Abendessen, süsse und herzhafte Brotaufstriche gehören für viele Verbraucher einfach dazu. Worauf der Handel bei der Sortimentsgestaltung achten sollte.

Die Corona-Krise hat unseren Alltag grundlegend verändert. Da viele Menschen im Home-Office arbeiten, erleben die Mahlzeiten zu Hause – und somit auch das Frühstück – eine Renaissance», sagt Torsten Teufert, Geschäftsführer Vertrieb bei der Friedrich Göbber GmbH. Krise hin oder her, Konfitüren & Co. liegen bei den Verbrauchern nach wie vor hoch im Kurs. So ergab eine Studie von Mafowerk aus dem Jahr 2020, dass 86 Prozent der Befragten beziehungsweise ihre Familie zum Frühstück häufig bis sehr häufig fruchtige Aufstriche verzehren. Zudem sind laut Göbber viele Konsumenten Parallelverwender von Fruchtaufstrichen und Honigen.

Zuckerreduzierte Konzepte

Dass im Segment der fruchtigen Aufstriche die Sorten Erdbeere, Himbeere, Kirsche und Aprikose nach wie vor am beliebtesten sind, daran hat sich in den vergangenen Jahren nichts geändert. Trotzdem ist viel Dynamik im Segment. «Süsse Brot­aufstriche bekommen bei zuckerreduzierten Produkten eine immer grössere Bedeutung», so  ein Sprecher der Schwartauer Werke.­ Deshalb hat das Unternehmen die Range­ ­«Schwartau Weniger Zucker» in den Handel gebracht. Sie ist im Vergleich zu herkömmlichen Konfitüren um 30 Prozent zuckerreduziert. Zentis bedient den Trend mit dem Fruchtaufstrich «50 % weniger Zucker».

Trend zur Natürlichkeit

Bei Rapunzel erkennt man eine starke Nachfrage nach Produkten mit natürlichen Zutaten. Daher hat der Bio-Hersteller seine Süsse-Nuss-Creme-Linie um den Bio-Brotaufstrich «Kokos- & Haselnussmus mit Dattel» erweitert. Des Weiteren beeinflussen gesellschaftliche Veränderungen die Produktentwicklung. Zentis reagiert auf ein verändertes Frühstücksverhalten, kleinere Haushalte und den Wunsch nach bewussterem Konsum mit kleineren Gebindegrössen. Auch Göbber bietet die vier beliebtesten Glück-Sorten der Fruchtaufstriche zusätzlich als 28-Gramm-Minis an. Zudem werden laut Zentis auch süss-salzige Aufstriche wie die Erdnussbutter immer beliebter. Das unterstreicht eine Mafowerk-Studie von 2020: Demnach verwendet jeder dritte der 18- bis 29-Jährigen Befragten häufig bis sehr häufig Erdnussbutter.

Gefragte Abwechslung

Aber auch die herzhaften Aufstriche  erweisen sich als Treiber der Kategorie. Da zwei von drei Kaufentscheidungen von herzhaften Brotaufstrichen spontan fallen, haben das Angebot von neuen Produkten und eine aufmerksamkeitsstarke Platzierung eine besondere Bedeutung bei der Vermarktung der Produkte, so ein weiteres Ergebnis von Mafowerk zum Thema Brotaufstriche. Dass Verbraucher noch Optimierungspotenziale für herzhafte Brotaufstriche sehen – auch dies haben Experten von Mafowerk beobachtet. Demnach gaben gut 56 Prozent der befragten Käufer von herzhaften Brot­aufstrichen an, dass sie zusätzliche Angebote oder Leistungen in diesem Segment wünschen. Das sind gut sechs Prozent mehr als noch im Jahr 2017. «Es geht bei der Verwendung der herzhaften Brot­aufstriche vor allem um Abwechslung und Vielseitigkeit auf dem Tisch», teilt ein Sprecher von Popp Feinkost mit. Noa sorgt zum Beispiel mit exotischeren Sorten wie dem Linse-Curry- oder Süsskartoffel-Kürbis-Aufstrich für mehr Vielfalt. Zudem wirke sich laut dem Tochterunternehmen der Karwendel Werke das gesteigerte Gesundheitsbewusstsein der Verbraucher auf das Segment für herzhafte Brotaufstriche aus. So sei der Markt in diesem Bereich in den vergangenen Jahren kontinuierlich zweistellig gewachsen (Quelle: GfK). Man kann gespannt sein, welche Aufstriche künftig das Sortiment noch bereichern werden.

Vermarktungstipps der Markenhersteller

Göbber: Wir empfehlen ein ausgewogenes Angebot mit breiten und tiefen Sortimenten sowie eine attraktive Präsentation der Produkte beziehungsweise Sortimente. Inszenierungen sorgen für Inspiration. Verbundplatzierungen und Verkostungen im Markt – wenn sie wieder möglich sind – für weitere Kaufanreize.

Noa: Wir setzen sehr stark auf Probierpreisaktionen vor Ort. Mit ergänzenden Massnahmen im Offline- und Online-Bereich erreichen wir weitere Konsumentengruppen, die die Merkmale der Noa-Produkte schätzen und die verschiedenen Geschmacksrichtungen kennenlernen möchten.

Popp Feinkost: Der Absatz lässt sich durch eine Blockplatzierung im Kühlregal, den gezielten Einsatz von Ankermarken zur Orientierung und wenn möglich durch Zweitplatzierung steigern – insbesondere, wenn die Produkte sich parallel in der Handzettelwerbung befinden.

Rapunzel: Verkostungen am POS sind ein gutes Instrument, um den Verkauf von Brotaufstrichen zu steigern. Diese sind aufgrund der aktuellen Situation leider derzeit nicht möglich. Wirkungsvoll ist es auch, Portionspackungen von Brotaufstrichen an der Brottheke anzubieten.

Schwartau: Ein gut sortiertes Regal mit klaren Markenblöcken schafft Orientierung für den Verbraucher. Aktions- und Zweitplatzierungen sind weitere wichtige Touchpoints und laden zu Spontankäufen ein. Unsere Empfehlung ist ausserdem, süsse Brotaufstriche mit Brot und Brötchen gemeinsam zu platzieren.

Zentis: Auch die Verpackung und die Produktpräsentation vor Ort beeinflussen die Kaufentscheidung der Verbraucher. Für die Kategorie Frühstück sind massgeschneiderte POS-Aktionen wichtige Impulsgeber: Kreative Zweitplatzierungen abseits des Regals sorgen für zusätzliche Kaufanreize, idealerweise finden Displays im Umfeld mit anderen Frühstücksprodukten wie Brot oder Müsli statt.

 

 

News

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Vom 24. bis 25. April findet das 125. Markant Handelsforum statt. Zu erwarten sind neben zeitaktuellen Vorträgen und Innovationen für den POS auch ein praxisnaher Austausch.

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Tegut hat das Jahr 2023 mit einem Nettoumsatz von 1,28 Milliarden Euro abgeschlossen und damit das Ergebnis des Vorjahres um 2,44 Prozent übertroffen.

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Nach einem Einbruch zu Jahresbeginn stabilisiert sich die Konsumstimmung in Deutschland jetzt wieder.

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In Österreich können biologische Lebensmittel trotz allgemeiner Teuerungen auf treue Verbraucher zählen.

Verbraucherverhalten

Mafowerk hat die Verbrauchergewohnheiten beim Kauf von süssen und herzhaften Brotaufstrichen in einer Studie untersucht. Einige Erkenntnisse im Überblick

Süsse Brotaufstriche

  • Fast 86 % der Befragten verzehren morgens Konfitüren beziehungsweise Fruchtaufstriche.
  • In mehr als einem Drittel der Haushalte mit Kindern werden süsse Brotaufstriche auch gerne nach dem Frühstück verwendet – sei es als Aufstrich auf das Pausenbrot oder als Snack für zwischendurch.
  • Nuss-Nougat-Creme und besonders Erdnussbutter werden mit zunehmendem Alter weniger gekauft.
  • Jeder Dritte der 18- bis 29-Jährigen Befragten verwendet Erdnussbutter.
  • 4 von 10 Marmeladenkäufen sind Spontankäufe, aber nur 3 von 10 beim Kauf von Honig.
  • Bei allen Arten von süssem Aufstrich überwiegen die geplanten Käufe deutlich.
  • 67% der Befragten verwenden Nuss-Nougat/Schoko-Cremes als Brotaufstrich und jeder Zweite verwendet Honig.
  • Erdnussbutter und Rübensirup verwenden 19 %t bzw. 14 %t der Befragten.

Herzhafte Brotaufstriche

  • Gut 72 % der Befragten essen herzhafte Aufstriche sehr häufig oder häufig zum Abendessen. Zum Frühstück tun dies 54 %.
  • 43 % der Käufer von herzhaften Brotaufstrichen verwenden nur gekaufte Brotaufstriche. 40 %bereiten sie selten selber zu. Nur 17 % der Befragten sagen, dass sie Brotaufstriche häufig selber zubereiten.
  • Im Jahr 2020 wünschten sich gut 56 Prozent der Befragten zusätzliche Angebote oder Leistungen. Das sind gut 6 %mehr als im Jahr 2017. Das bedeutet, dass die Verbraucher sich mit herzhaften Brotaufstrichen nach wie vor stark auseinandersetzen und durchaus auch noch Optimierungspotenziale sehen.

Quelle: Mafowerk 2020

 

Produkte

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Wenn Abwechslung gefragt ist, dann kommen die «MINIS» (3 x 40 g Verpackungen) von Popp ins Spiel.

«Zentis Erdnussbutter» mit 90 Prozent Erdnussanteil gibt es in zwei Varianten: Die «Sorte Creamy» ist zartcremigen und die «Sorte Crunchy» enthält feine Erdnussstückchen.

Frühstücksfans, denen natürlicher Genuss und nachhaltiger Anbau von Produkten wichtig sind, können sich auf die Konfitüren «Schwartau Extra Bio» in den vier Sorten «Erdbeere», «Aprikose», «Himbeere» und «Waldfrucht» freuen.

Die Vegane Pommersche wird auf der Basis von Erbsen und Rapsöl hergestellt und ist in den Sorten «Schnittlauch» und «Apfel und Zwiebel» im wiederverschliessbaren 125-Gramm-Frischebecher erhältlich.

Im März 2021 kommt «jo.Brotaufstrich Hanf-Kräuter» in den Naturkost-Fachhandel.

Philadelphia ergänzt sein Produktportfolio um eine neue Produktreihe: «Philadelphia Intense» in der 130-Gramm-Schale.

«Miree Wasabi» kombiniert die scharfe Wasabi-Note mit Frischkäse.

Noa

Ab Februar ist die neue Geschmacksrichtung «Kichererbse Tomate-Basilikum» im Handel erhältlich.

Nun gibt es die vier beliebtesten Glück-Sorten «Himbeere», «Aprikose», «Erdbeere» und «fruchtige Johannisbeere» auch im 28-Gramm-Format.

Die Camembertcreme» zum Streichen mit feinen Stückchen aus bayerischem Camembert eignet sich als Brotaufstrich zum Frühstück oder Brunch ebenso wie zur Brotzeit oder zum Dippen.