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Verbraucher wünschen sich von Wasch-, Putz- und Reinigungsmitteln effiziente Sauberkeit und schonende Pflege. Dabei greifen sie verstärkt zu Produkten, die auf allen Ebenen nachhaltig sind.
Die Motivation zum Frühjahrsputz ist etwas gesunken: Während 2018 rund 80 Prozent der Verbraucher einen Grossputz durchgeführt haben, waren es 2020 noch drei Viertel (74 %). Jeder Zweite (49 %) wendet dafür zwischen zwei und fünf Stunden auf, jedoch kann das frühjährliche Putzritual bei vielen auch bis zu zehn Stunden dauern (35 %). Zu diesem Ergebnis kommen die Marktforscher von Marketagent, die im Auftrag der Schweizer Düring AG – Hersteller des Kalklösers Durgol – Verbraucher aus der DACH-Region zu Verbraucher wünschen sich von Wasch-, Putz- und Reinigungsmitteln effiziente Sauberkeit und schonende Pflege. Dabei greifen sie verstärkt zu Produkten, die auf allen Ebenen nachhaltig sind. ihren Putzgewohnheiten befragt haben. Ferner hat die Studie Folgendes herausgefunden: 33 Prozent der Schweizer und 31 Prozent der Österreicher sind bereit, mehr als 30 Euro pro Monat in Reinigungsmittel zu investieren, lediglich 18 Prozent der Deutschen zeigen diese hohe Ausgabebereitschaft.
Fragmentiertes Putzen
Trotz der Grossputzaktion wird das Saubermachen aber auch im Laufe des Jahres nicht vernachlässigt: In punkto Putzhäufigkeit fühlt sich die Mehrheit der Befragten (69%) unabhängig von der Jahreszeit gleichermassen von Schmutz gestört und schwingt den Putzlappen somit unterjährig gleich oft. «Fragmentiertes Putzen» – so nennt Jörg Ehlen dieses Verhalten. Er ist Geschäftsführer der Vileda GmbH und beobachtet ebenfalls den Trend zum Putzen, «wann und wo es gerade nötig ist». Ausserdem hat er eine weitere Veränderung des Putzverhaltens bemerkt: Durch Corona hat das Thema Hygiene an Bedeutung gewonnen. In Deutschland sind mehr als 60 Prozent der Auffassung, dass es beim Putzen vor allem auf hygienische Sauberkeit ankommt. Etwa die Hälfte findet, dass das Thema angesichts der aktuellen Situation beim Hausputz im Vergleich zu den Vorjahren wichtiger geworden ist. Das habe auch das Einkaufsverhalten verändert. So sind antibakterielle Wasch-, Putz- und Reinigungsprodukte, die damit werben, 99 Prozent der Keime im Haushalt zu beseitigen, stärker gefragt als noch vor Corona. Auch die Kategorie der mechanischen Haushaltsreiniger (+17 %) ist laut Nielsen von Januar bis Ende Juli 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gewachsen. Absoluter Gewinner sind Einmalhandschuhe. Sie haben um 43 Prozent zugelegt.
Von nachhaltig bis vegan
Während die Pandemie und ihre Folgen das Thema Nachhaltigkeit aus den Medien zeitweise verdrängen konnte, ist dies bei Wasch-, Putz- und Reinigungsmitteln nicht gelungen. Die Hersteller setzen weiterhin auf ökologische, ökonomische und soziale Gerechtigkeit. Die Ausgestaltung ist vielfältig und umfasst vegane Konzepte, biologisch abbaubare Inhaltsstoffe, kaltaktive Schmutzlöser, haut- und textilfreundliche Konzepte, recyceltes Plastik oder soziales Engagement.An dieser Entwicklung wird sich erst einmal auch nichts ändern. Laut einer Prognose von GfKDirektor Dr. Robert Kecskes werden nachhaltige Konzepte selbst in wirtschaftlich unruhigen Zeiten nachgefragt. Zumal die Gesundheit laut dem vom Trendbüro erhobenen Werte-Index 2020 einer der wichtigsten Werte der deutschen Konsumenten ist. Von daher haben sie verstärkt ein Augenmerk auf Hygiene. So sei fast die Hälfte der Verbraucher auch bereit, mehr zu bezahlen, wenn es um die Hygiene geht, was die Wertschöpfung am Point of Sale erhöht.
4-Farbenkonzept am POS
Händler sollten sich daher genau überlegen, wie sie das Sortiment in Szene setzen wollen. Eine Putzwelt zum Thema Hygiene liesse sich beispielsweise an Produkten wie Einmalhandschuhen, Dampfreinigern und bunten Mikrofasertüchern aufziehen: «Das 4-Farbenkonzept aus Krankenhäusern lässt sich einfach auf den Privathaushalt übertragen. Wer für jeden Raum eine andere Farbe nutzt, hält die Kontaminierung mit Bakterien, Viren und Keimen innerhalb eines Gebäudes so gering wie möglich», so Vileda-Geschäftsführer.