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Viel Frucht, fein passiert und am besten mit Früchten aus der Region, gern in Bio-Qualität – so müssen Konfitüre & Co. heute sein. Die neuesten Trends aus Sicht der Hersteller.
Deutschland gilt im europäischen Umfeld weiterhin als Frühstücksnation. Denn: Der überwiegende Teil der Bundesbürger gönnt sich nach wie vor sein morgendliches Frühstück. Doch während der Arbeitswoche wird inzwischen auch schonmal der Turbogang eingeschaltet: Ganze zwölf Minuten dauert die erste Mahlzeit des Tages im Durchschnitt bei den Frühstückern, ein Drittel investiert sogar weniger als zehn Minuten dafür. Erst am Wochenende bleibt mehr Zeit – bei einem reichhaltiger gedeckten Tisch – so die Ergebnisse verschiedener Studien zum Thema Frühstück.
Ganz oben auf der Hitliste der Verbraucher stehen dabei weiterhin süße Brotaufstriche wie Konfitüre, Marmelade, Fruchtaufstriche, Schokocremes oder Honig. Im Konfitürenregal selbst nimmt das Angebot an Produkten mit samtiger oder cremiger Konsistenz immer mehr Raum ein. Der Grund: Viele Verbraucher mögen keine Kerne oder „Nüsschen“, wie sie in Beerenfrüchten zu finden sind; auch eine stückige Konsistenz ist nicht sonderlich beliebt. Daher verzeichnen fein passierte Produkte schon seit Jahren eine starke Nachfrage. Das von Schwartau initiierte Wachstumssegment bedienen seit kurzem weitere Hersteller wie Zentis, Maintal oder Zuegg mit eigenen Produktlinien.
Zudem sind bei den Verbrauchern aus Sicht der Hersteller Konzepte mit regionalem Bezug sehr beliebt. Das Thema rückt Schwartau seit neuestem auch für den Konfitürenklassiker Schwartau Extra in den Fokus. Verbraucher können sich am Regal per Smartphone und QR-Code über die genaue Herkunft der Früchte im Glas informieren. Die Fruchtweltkarte auf der Homepage verrät beispielsweise, dass „über 40 Prozent der Erdbeeren aus Deutschland kommen“, so das Unternehmen. Maintal setzt mit der Einführung der „Bayrischen Serie“ ebenfalls auf den Regionaltrend. In diesem Frühjahr hat das Unternehmen die Linie um vier neue Fruchtaufstriche ohne Stücke und Kerne ergänzt. Dabei stammen nicht nur die Früchte aus bayrischen Anbaugebieten, sondern auch der Zucker. Die regionale Herkunft, aber auch eine besondere emotionale Gestaltung verlockt viele Verbraucher zum Kauf. Denn: Damit verbinden sie eine handwerkliche, hausgemachte, traditionelle Herstellungsweise. Ein „Klassiker“ ist in dieser Hinsicht die Konfitüre Bonne Maman, die durch besondere Glasform, blau- oder rot-weißen Deckel und „handgeschriebenes“ Etikett den Erfolg der Marke mit begründet hat. Dennoch hat man auch hier mit speziellen Gebinden veränderte Konsumgewohnheiten im Blick: Die wachsende Zahl der Single-Haushalte und Frühstücker im Büro bedient das Unternehmen mit convenience-orientierten 5x50-g-Portionspackungen. Für mehr Vielfalt im Regal sorgen zudem saisonale Sortenvarianten und ungewöhnliche Fruchtkombinationen, die neben den All-time-hits wie Erdbeere, Himbeere, Kirsche, Aprikose oder Waldfrucht das Konfitüren-und-Fruchtaufstrich-Sortiment stetig aktualisieren. Die meist in kleineren Gebinden verfügbaren Produktkonzepte unterstützen außerdem den Impulskauf.
Konfitüren & Co. eignen sich aber zu weit mehr als nur zum Verzehr auf dem morgendlichen Frühstücksbrötchen. Das Spektrum reicht von der Verwendung im Haferbrei, Joghurt oder Müsli über Süßspeisen und Desserts bis zum Backen, zum Beispiel als Topping oder Füllung auf Kuchen und Gebäckspezialitäten. Zuegg empfiehlt seine neuen Fruchtaufstriche zudem auch in Kombination mit Käsespezialitäten wie Camembert, Gruyère oder Tête de Moine. Entsprechende Kommunikation und Werbung können hier ebenso wie die Präsentation und Probieraktionen am Point of Sale dazu beitragen, die Kunden zu inspirieren – und dem derzeit leicht schwächelnden Absatz dadurch neue Impulse geben.
Die vielseitige Verwendung von Honig im Haushalt scheint sich bereits stärker durchgesetzt zu haben. So hat eine kürzlich erstellte repräsentative Studie ergeben, dass fast 49,4 Prozent der Verwender Honig mindestens einmal pro Woche zum Süßen heißer Getränke verwenden, 50,8 zum puren Verzehr und 47,5 Prozent im Müsli. Auch außerhalb der Frühstückssituation wird Honig immer unentbehrlicher als natürliches Süßungsmittel: 30,5 Prozent verfeinern damit regelmäßig Salatsoßen, 18,7 Prozent kochen und 15,8 Prozent backen damit. Im Segment Honig zeigen sich überdies ähnliche Verbraucherpräferenzen wie bei Konfitüre: Anbieter Fürsten-Reform (Langnese, Bihophar) beobachtet einen Trend in Richtung Nachhaltigkeit/Bio, Regionalität und Fair Trade. Das Thema Convenience steht hier weiter im Vordergrund, insbesondere die praktische Handhabung in Form von Dosierspendern.