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Ob zum täglichen Frühstück oder Brunch am Wochenende: Verbraucher lieben die Vielfalt von süssen Brotaufstrichen. Neue Rezepturen mit weniger Zucker und natürlichen Zutaten sorgen für Impulse am Point of Sale.
Konfitüre & Co. dürfen beim Frühstück nicht fehlen: Mehr als 90 Prozent der deutschen Haushalte kaufen laut Nielsen-Konsumentenpanel süsse Brotaufstriche. Für den Handel bringt das Segment stabile Umsätze mit zusätzlichem Wachstumspotenzial. So stieg der Umsatz in Deutschland 2018 laut dem Handelspanel IRI im Vergleich zum Vorjahr um rund zwei Prozent.
Mit verbesserten Rezepturen wollen die Hersteller der Kategorie 2019 zusätzlichen Schwung verleihen. Gefragt seien vor allem Premium-Produkte, so Torsten Teufert, Geschäftsführer bei Göbber: «Die Verbraucher greifen zu hochwertigen Konfitüren und Fruchtaufstrichen, weshalb das Premium-Segment seit Jahren wächst». Im Fokus stehen insbesondere Rezepturen mit weniger Zucker und mehr Fruchtanteil. «Gerade bei Aufstrichen fürs Frühstück suchen Verbraucher natürliche, zuckerarme Produkte, ohne auf den vollen Fruchtgeschmack verzichten zu müssen», erklärt Karl-Heinz Johnen, Geschäftsführer bei Zentis. Jörg Saalwächter, Marketing Direktor beim Importhaus Wilms, ergänzt: «Hohe Qualität, der Verzicht auf Zusatzstoffe und die Reduktion des Zuckeranteils bringen Anbietern einen klaren Wettbewerbsvorteil.»
Natürlichkeit und Kleinformate
Auf Farb- und Konservierungsstoffe verzichten viele Hersteller schon seit Jahren. Doch auch die Verwendung von Glucosesirup, Zitronensäure, Palmöl oder Soja sehen viele Verbraucher kritisch. «Der Wunsch nach natürlichen Produkten mit möglichst kurzer Zutatenliste wird zunehmend kaufentscheidend», hat man bei Schwartau beobachtet. Für die «Extra-Range» verwendet das Unternehmen deshalb seit 2017 statt Sirup und Säure nur noch Haushaltszucker und natürlichen Zitronensaft, 2019 soll auch Schwartau «Samt» umgestellt werden. «Zudem werden Nachhaltigkeit und Transparenz für Verbraucher immer wichtiger», sagt Produktmanagerin Lisa Marie von Lojewski. Mit QR-Codes soll ab März bei der Schwartau Hofladen-Range der Herkunftsnachweis der Früchte abrufbar sein. Ausserdem ist seit Dezember 2018 eine «Bienenhelfer»-Edition erhältlich, die Bienenprojekte in Norddeutschland unterstützt.
«Noch nicht voll ausgeschöpftes Potenzial» sieht Jörg Saalwächter vom Importhaus Wilms bei Bio-Produkten: «Hier liegt eine grosse Chance, Kaufimpulse zu setzen.» Deutlich bemerkbar sei auch der Trend zu nachhaltig produzierten und fair gehandelten Produkten sowie veganen Alternativen. Mit den veganen sowie nachhaltig und ohne Palmöl oder Soja produzierten Schokoaufstrichen von La Vida sei man erfolgreich in diese Lücke gestossen.
Als Trend für die kommenden Jahre erwarten die Marktforscher von Mintel Produkteinführungen auf Nussbasis. Auch Honig werde als natürliche Süsse und durch seine gesundheitsfördernden Eigenschaften von den Verbrauchern geschätzt.
Neben neuen Rezepturen setzen die Hersteller auf bedarfsgerechte Verpackungen. Durch kleinere Haushalte und den Trend zum Ausser-Haus-Verzehr sind kleine Portionseinheiten gefragt. Für die Zukunft erwartet Mintel eine Zunahme von To-Go-Formaten, etwa Brotsticks mit Nusscreme-Dip. Beim Verpackungsdesign unterstreichen die Anbieter den Premium-Charakter: Hochwertige Glas-Designs mit Direktdruck oder Metallic-Look sollen Frühstücksfans schon rein äusserlich vom Produkt überzeugen.