Kaffee-Einzelportionen

Freitag, 02. September 2016
Foto: Masterfile

Der Markt für Kaffee in Einzelportionen wächst ungebrochen. Die Treiber sind vielfältig: Convenience und Geschmacksvielfalt, aber auch Aspekte wie Qualität und Nachhaltigkeit sind zunehmend gefragt.

Kaffee ist unverändert das beliebteste Getränk in der Bundesrepublik – und sein Verbrauch steigt sogar weiter, 2015 war es plus 1,1 Prozent. Treiber sind Einzelportionen und zertifizierter Kaffee. Für den portionierten Kaffee sprechen laut Holger Preibisch, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Kaffeeverbandes, zum einen die wachsende Zahl an kleineren Haushalten sowie zum anderen der Wunsch der Verbraucher, „Lebensmittel unkompliziert und in passenden Portionsgrößen zu konsumieren.“ Diese Entwicklung zeigt sich sowohl im deutlichen Wachstum der Kategorie „Ganze Bohne“, die vor allem in Vollautomaten verwendet wird, als auch bei den Einzelportionen als Kapseln und bei den Einzelportions-Mixen mit löslichem Kaffee.

Kaffeekapseln konnten 2015 um 16 Prozent zulegen und erreichen einen Marktanteil von 5,5 Prozent. Der Bereich „X in 1“, welcher Einzelportions-Mixe mit löslichem Kaffee, Milchpulver und/oder Zucker bezeichnet, verzeichnete 2015 ein Plus von zehn Prozent. Der Konsum von Pads blieb auf hohem Niveau stabil mit einem Marktanteil von acht Prozent. Quer durch alle Segmente sorgen auch die nachhaltigen Kaffees, die ein Zertifikat oder Siegel tragen (einschließlich Bio-Kaffee), für steigende Nachfrage. Ihr Anteil am Gesamtmarkt stieg 2015 auf zehn Prozent nach acht Prozent im Jahr 2014. „Wir arbeiten stetig an einer weiteren Verbesserung der Umweltverträglichkeit des Cafissimo Systems“, betont Tchibo den Nachhaltigkeits-Aspekt. „Für unsere Cafissimo Aromakapseln setzen wir ausschließlich Kaffees und Tees aus nachhaltigem Anbau ein.“ Zum Thema Nachhaltigkeit zählt auch die Recyclebarkeit der Kapseln. Die Kapseln von Tchibo zum Beispiel sind zu 100 Prozent recyclebar.

Ein anderer wichtiger Aspekt in diesem Markt, gerade auch für Vollsortimenter, ist die „Systemtreue“ der Konsumenten. „Grundsätzlich suchen Verbraucher für ihr Kapselsystem zuerst nach der Marke und dann der Sorte, denn Vielfalt und Geschmack sind neben Convenience weiterhin die wichtigsten Kaufentscheidungskriterien für ein System“, heißt es bei Nescafé. „Der Verbraucher sucht nach Vielfalt innerhalb der Marke, nicht unbedingt innerhalb des Segments“, bestätigt Dr. Johannes Dengler, Mitglied der Geschäftsleitung bei Dallmayr. Und: „Für die Verbraucher spielen die Aspekte Premiumprodukt und Convenience eine sehr große Rolle, nur ein geringer Teil handelt vorwiegend nach Preis-Motiven.“ Dr. Dengler belegt das mit dem steigenden Marktanteil – zuletzt 46 Prozent – der Dallmayr-Kapseln im Segment der Nespresso kompatible Kapseln. Gleichzeitig erzielten diese einen rund 70 Prozent höherem Durchschnittspreis gegenüber den Handelsmarken.

Kaffeekapseln sind auch im ersten Halbjahr 2016 mit einem Umsatzplus von rund acht Prozent weiterhin der maßgebliche Wachstumsmotor im Kaffeemarkt. Hintergrund des Wachstums ist laut Nestlé Kaffee „der anhaltend starke Trend zu Individualität“. Dabei beziehe sich die Individualität sowohl auf die unterschiedlichen Geschmacksvorlieben einzelner Personen in Mehrpersonenhaushalten als auch auf die unterschiedlichen Kaffeebedürfnisse einer Person im Laufe des Tages.

Als Wachstumsfeld im Kapselsegment gelten insbesondere weiterhin die XL-Varianten. Der Erfolg dieser Varianten mit einem Wachstum von 30 Prozent (IRI) zeigt die große Bedeutung des Frühstücks als Verzehranlass. Ein weiterer Trend sind laktosefreie Produkte, die nicht nur von Menschen mit einer Laktoseintoleranz, sondern auch von vielen anderen gekauft werden. Entsprechende Verbraucher-Service-Anfragen und die Tatsache, dass überdurchschnittlich viele Dolce-Gusto-Verwender bereits Soja-Produkte kaufen, bestätigen laut Nestlé Kaffee das große Potenzial in diesem Bereich.

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Platzierungstipps

Wie eine kundenorientierte Platzierung den Absatz von Kaffee-Einzelportionen beflügelt – die Strategie der Marken.

  • Kapseln sollten im Regal idealerweise zwischen ungemahlenem Röstkaffee und Kaffeepads positioniert werden. Dies erleichtert es dem Verbraucher, das Segment schnell zu finden. Innerhalb des Segments Kapseln sollte dann zunächst nach Marke und nachfolgend nach Sorte platziert werden.
  • Das Aufzeigen der Sortenvielfalt lädt laut Untersuchung eines unabhängigen Marktforschungsinstituts Verwender dazu ein, neue Sorten auszuprobieren. Zudem motivieren System-Zweitplatzierungen, also das parallele Platzieren von Maschine und Kapseln, Neukäufer und sorgen für zusätzliche Kapselumsätze.

Quelle: Nestlé Kaffee

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