Frisch, sauber, umweltfreundlich

Montag, 18. Mai 2020
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Verbraucher wünschen sich von Waschmitteln, Reinigern & Co. effiziente Sauberkeit und schonende Pflege. Dabei greifen sie verstärkt zu Produkten, die vor allem auch nachhaltig sind.

Eine schwächelnde Konjunktur konnte der privaten Konsumlaune im vergangenen Jahr offenbar nicht allzu viel anhaben. In ihre Haushaltspflege investierten die deutschen Verbraucher immerhin 0,7 Prozent mehr als im Vorjahr und gaben laut den Zahlen des Industrieverbands Körperpflege und Waschmittel (IKW) 4,8 Milliarden Euro dafür aus.

Der Markt für Reinigung und Pflege von ­Wäsche, Küchen oder Bädern wächst kontinuierlich, dabei legen die Deutschen nach wie vor besonderen Wert auf ihre Wäsche: Universal-, Voll- und Colorwaschmittel bleiben mit 1,3 Milliarden Euro (+1,8 %) Umsatzsieger, Fein- und Spezialwaschmittel legten um 2,8 Prozent zu (218 Mio. Euro). Als Treiber der Kategorie sieht der IKW Innovationen wie etwa Waschmittelkonzentrate oder auch Duftperlen. Rund 1,1 Milliarden Euro (+0,6 %) flossen für Reinigungsmittel in die Kassen des Einzelhandels, knapp 780 Millionen Euro (+0,9 %) für Geschirrspülmittel.

Umsatz dank Ökolabel

Die Deutschen schätzen es sauber – und nach den Zahlen von IRI zu urteilen, auch nachhaltig: Der WPR-Markt, bezogen auf Wasch-, Reinigungs- und Handgeschirrspülmittel, hat allein durch Produkte mit Ökolabel um 24 Millionen Euro zugelegt, das entspricht einem Umsatzplus von 17,4 Prozent (MAT Sept. 2019 vs. Vorjahr).

Nachhaltigkeit, das grosse gesellschaftliche Thema, ist im WPR-Markt angekommen. Von Konsumentenseite wird sich daran wohl erst einmal nichts ändern. Denn laut Prognose von Dr. Robert Kecskes, Global Insights Director der GfK,  werden ökologisch nachhaltige Artikel zum Waschen, Putzen und Reinigen weiterhin nachgefragt – selbst in wirtschaftlich unruhigeren Zeiten. Das Bedürfnis nach nachhaltigem Konsum werde nicht zurückgehen. Zu erwarten sei, dass bislang finanzstärkere Haushalte bei Veränderungen ihrer wirtschaftlichen Situation verstärkt den Fokus auf den Preis richten.
Für den Handel besitze die WPR-Kategorie nach wie vor eine hohe Frequenzkraft, ausserdem werden die Produkte häufig geplant gekauft, beurteilt Henkel das Shopperverhalten. Entsprechend sollten Übersicht und schnelle Auffindbarkeit der Artikel im Markt wie auch im Regal oberste Priorität haben. Die Platzierung von Ankermarken und das Aufgreifen von Markttrends setzen weitere Signale am Point of Sale. Trendstark werden nach Überzeugung des Herstellers conveniente Produkte bleiben wie etwa die vorportionierten Waschmittel-Caps von Persil.

Erlebnisse am Point of Sale

WPR mithilfe von Erlebnisplatzierung ins Licht rücken: Dieses Stichwort gibt Werner & Mertz. Als Beispiel dient etwa die Kampagne «Frosch für saubere Meere», die den POS in blaue Farbe taucht und nicht über Aktionspreise, sondern themenbezogen für Aufmerksamkeit sorgt. Sortimentsseitig zurückhaltend, geht Werner & Mertz 2020 mit der sukzessiven Umstellung auf vollständig recycelbare Standbeutel einen innovativen, nachhaltigen Weg. Zugleich kommen Produktkonzepte auf den Markt, die die Lebensdauer von Kleidung oder Haushaltsgegenständen verlängern sollen und auf diese Weise nachhaltig wirken. Ecover hat zum Beispiel ein Waschmittel mit Enzymen auf den Markt gebracht, das nach mehrfacher Anwendung Knötchen von Baumwollfasern entfernen soll.

Fazit

Ob es um hautfreundliche Inhaltsstoffe und ihre Herkunft, Verpackungen oder deren Reduzierung geht, bei der Entwicklung neuer WPR-Produkte werden für zahlreiche Hersteller Nachhaltigkeitsaspekte künftig eine Schlüsselrolle einnehmen. Der Gesamtmarkt der Haushaltspflege wird, so die Einschätzung, dem stationären Handel 2020 erneut gute Umsätze bescheren, der IKW geht von einem Prozent Steigerung aus. Laut einer Prognose von Statista wird in Deutschland ein Marktvolumen von 4,5 Milliarden Euro erreicht, was einem Umsatzwachstum von 2,6 Prozent entspricht.

 

News

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Vom 24. bis 25. April findet das 125. Markant Handelsforum statt. Zu erwarten sind neben zeitaktuellen Vorträgen und Innovationen für den POS auch ein praxisnaher Austausch.

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Tegut hat das Jahr 2023 mit einem Nettoumsatz von 1,28 Milliarden Euro abgeschlossen und damit das Ergebnis des Vorjahres um 2,44 Prozent übertroffen.

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Nach einem Einbruch zu Jahresbeginn stabilisiert sich die Konsumstimmung in Deutschland jetzt wieder.

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In Österreich können biologische Lebensmittel trotz allgemeiner Teuerungen auf treue Verbraucher zählen.

Info

Entwicklung des Marktes in der DACH-Region

Deutschland

  • Der Umsatz mit Wasch-, Putz- & Reinigungsmitteln beträgt 2020 etwa
    4,2 Mrd. €.
  • Laut Prognose wird im Jahr 2023 ein Marktvolumen von 4,5  Mrd. € erreicht; dies entspricht einem jährlichen Umsatzwachstum von 2,6 %.
  • Das grösste Marktsegment sind die Waschmittel mit einem wertmässigen Volumen von 1,9 Mrd. € in 2020.
  • Umgerechnet auf die Bevölkerungszahl werden im Jahr 2020 etwa 49,95 € pro Kopf umgesetzt.

Österreich

  • Der Umsatz mit Wasch-, Putz- & Reinigungsmitteln beträgt 2020
    etwa 580 Mio. €.
  • Laut Prognose wird im Jahr 2023 ein Marktvolumen von 619 Mio. € erreicht; dies entspricht einem jährlichen Umsatzwachstum von 2,2 %.
  • Das grösste Marktsegment sind die Waschmittel mit einem wertmässigen Volumen von 253 Mio. € in 2020.
  • Umgerechnet auf die Bevölkerungszahl werden im Jahr 2020 etwa 64,35 € pro Kopf umgesetzt.

 
Schweiz

  • Der Umsatz mit Wasch-, Putz- & Reinigungsmitteln beträgt 2020
    etwa 662 Mio. €.
  • Laut Prognose wird im Jahr 2023 ein Marktvolumen von 672 Mio. € erreicht; dies entspricht einem jährlichen Umsatzwachstum von 0,5 %.
  • Das grösste Marktsegment sind die Waschmittel mit einem wertmässigen Volumen von 228 Mio. € in 2020.
  • Umgerechnet auf die Bevölkerungszahl werden im Jahr 2020 etwa 76,48 € pro Kopf umgesetzt.

Quelle: Statista, CAGR 2020-2023

 

ZHG – Beitrag zum Umweltschutz
Die Füllmenge der «Jeden Tag»- Flüssigwaschmittel (Voll- und Colorwaschmittel) wurde bei gleichzeitiger Erhöhung der Reinigungsleistung von 1,5 auf 1,1 Liter reduziert – die Anzahl der Waschladungen bleibt gleich. Es wurde die Konzentration der reinigenden Substanzen erhöht, sodass weniger Waschmittel (bis zu 25 % weniger) zur Wäsche hinzugefügt werden muss. Darüber hinaus erzielt die ZHG durch den Einsatz einer kleineren Flasche eine Kunststoffeinsparung. Diese ­Aspekte sprechen für eine nachhaltige saubere Reinigung, aber auch für einen Beitrag der ZHG zum Umweltschutz.